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  • AutorenbildDaniel Rieß

Ein Roadtrip durch das wilde Skandinavien - Über Schweden, Finnland und Norwegen bis zum Nordkap

Weite und tiefe Wälder, stille Seenlandschaften, schneebedeckte Bergspitzen, wilde und seltene Tiere, zahlreiche sich unterscheidende Nationalparks, sanft über den Himmel gleitende grünleuchtende Polarlichter und der nördlichste, vom Festland auf dem Straßenweg, erreichbare Punkt Europas. Ein dreiwöchiger Wohnmobil-Roadtrip durch ein raues, kaltes, verlassenes, wildes und wunderschönes Skandinavien. Eine Reise, geprägt von besonderen Erlebnissen, unvergesslichen Eindrücken und bedeutsamen Begegnungen! Ein Abenteuer welches unser Herz als Abenteuerfamilie hat höher schlagen lassen!

 

AUF EINEN BLICK

Reiseland: Schweden, Finnland, Norwegen

Reiseziel: Skandinavien bis zum Nordkap

Zeitraum: 09.09 - 01.10.2022

Strecke: 8.872km

Fährverbindung: Rostock > Trelleborg mit TT-Line 

Hilfsmittel: Suche von Stell- und Campingplätzen mit der Campercontact App

 


Liebe Leserinnen und Leser, liebe Reisebegeisterte und Abenteurer, liebe Nachahmer,

mit einem neuen Wohnmobil-Roadtrip, lockte uns das wilde Skandinavien mit seinen wunderschönen Landschaften, tiefen Wäldern, stillen Seen, tobenden Flüssen und Wasserfällen, einer seltenen Tierwelt, sowie mit dem nördlichsten, vom Festland aus, auf dem Straßenweg erreichbaren Punkt Europas, dem Nordkap. Nachdem wir unser Wohnmobil bei unserem Wohnmobilvermieter im süddeutschen Bad Dürrheim abgeholt und für unseren Roadtrip vorbereitet hatten, stand unserem Vorhaben nichts mehr im Wege. Über Lübeck-Travemünde erreichten wir den Hafen von Rostock um von hier aus mit der Fähre nach Schweden über zu setzen. Da wir das südliche Schweden bereits in der Vergangenheit bereist hatten, legten wir zu Beginn unseres Roadtrips, recht zügig einige Kilometer hinter uns, um diesen Landesteil hinter uns zu lassen. Ab der Mitte Schwedens, ließen wir es dann etwas ruhiger angehen, um unsere Reise durch Skandinavien in vollen Zügen genießen zu können. Um unser Ziel, das Nordkap, erreichen zu können, führte uns eine abenteuerliche Reise, welche von der Überquerung des nördlichen Polarkreises, wunderschönen Nationalparks und grün leuchtenden Polarlichtern geprägt war, über Finnland und Norwegen bis an unser Ziel. Als wir glücklich und in Begleitung von einem heftigen Sturm am Nordkap angekommen waren, konnten wir aufgrund der Wetterverhältnisse leider nicht ganz so viel Zeit an diesem besonderen Ort verbringen. Wir hatten unser geplantes Ziel erreicht und wechselten anschließend unseren Kurs von Nord nach Süd. Auch wenn es sich somit bereits indirekt um unsere Rückreise handelte, wurden wir auf unserem Weg, auf welchem wir erneut die verschiedenen skandinavischen Landesgrenzen querten, von spannenden Abenteuern und einer besonderen Tierbegegnung begleitet. Ein Highlight war hier vor allem die Rückkehr in das norwegische Dovrefjell und eine erneute Begegnung mit den Moschusochsen des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks. Auf unserem dreiwöchigen Wohnmobil-Roadtrip, welcher uns von Süddeutschland nach Schweden, Finnland und Norwegen führte, legten wir fast 9.000km zurück und durften während dieser Zeit als Familie mit zwei kleinen Kindern unvergessliche Momente erleben. Ich hoffe, dass ich mit meinen folgenden Erzählungen und Fotos, für ein spannendes Reiseerlebnis vor dem eigenen Bildschirm sorgen kann. Lasst euch für das eigene Reisevorhaben inspirieren und nutzt gerne meine Tipps und Informationen, für die eigene Reiseplanung. Teilt diesen Beitrag mit euren Freunden und hinterlasst mir am Ende dieses Berichts unbedingt einen Kommentar. Nun lasst uns aber starten! Es ist Zeit für ein neues Abenteuer, Zeit für eine neue Reise, Zeit für das wilde Skandinavien!




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09.09 - 10.09.2022 | Übernahme Wohnmobil und Fahrt nach Travemünde


V O N U N T E R W E G S

Wie bereits bei unseren vorherigen Roadtrips, fuhren wir nach Bad Dürrheim, um am Vormittag unser angemietetes Wohnmobil abzuholen. Wir freuten uns wieder, unsere Vermieterin anzutreffen, um bei einer gewohnten, sehr angenehmen und freundlichen Übergabe unseren Reisebegleiter für die nächsten drei Wochen zu übernehmen. Nachdem alle Formalien geklärt waren, fuhren wir Nachhause um über den restlichen Tag unser Wohnmobil für unseren bevorstehenden Roadtrip durch Skandinavien zu beladen und startklar zu machen. Am nächsten Morgen starteten wir dann mit reichlich Vorfreude in unseren Roadtrip. Über Kassel, Hannover und Hamburg nahmen wir Kurs in Richtung Ostsee und erreichten am späten Abend den Lübecker Stadtteil, Travemünde.


W I S S E N S W E R T

Unsere Wohnmobile hatten wir bisher beim Wohnmobilcenter Drechsler in Bad Dürrheim angemietet. Hier waren wir mit dem freundlichen Service und dem angebotenen Preis-Leistungs-Verhältnis immer sehr zufrieden. Das Wohnmobilcenter Drechsler ist zudem offizieller ADAC Wohnmobilvermieter.







11.09.2022 | Travemünde, Priwall und Fährhafen Rostock


V O N U N T E R W E G S

Hallo Ostsee, hallo Travemünde! Unser erstes Ziel auf unserem Roadtrip, war der Lübecker Stadtteil Travemünde, der sich direkt an der Trave und zugleich an der Ostsee befindet. Da wir gerne in den Ostseeort kommen, nutzten wir auch bei diesem Roadtrip die Gelegenheit, um hier einen kurzen Halt einzulegen. Entlang der Promenade schlenderten wir gemütlich bis zum kleinen Fischerhafen, um anschließend die kleine Fährverbindung auf die gegenüberliegende Uferseite nach Priwall zu nutzen. An der neuen Beach-Bay-Waterfront, befinden sich moderne Geschäfte und Restaurants, die wir hier besucht hatten. Den restlichen Tag verbrachten wir gemütlich am Travemünder Ostseestrand sowie an der Nordermole, von welcher sich bestens der Schiffs- und Bootsverkehr beobachten ließ. Nachdem wir uns in unserem Wohnmobil abgeholte Fischgerichte aus dem GOSCH Restaurant, hatten schmecken lassen, setzten wir unsere Reise nach Rostock fort. Hier übernachteten wir direkt auf dem Gelände des Überseehafens um am nächsten Morgen die Fähre nach Schweden nehmen zu können.


H I G H L I G H T

Dicke Pötte bei einer frischen Meeresbrise. Lange Weile am Ostseestrand? Weit gefehlt! Regelmäßig passieren in Travemünde riesige Fährschiffe die Travepassage um auf die Ostsee oder nach Travemünde zu gelangen. Ein beeindruckendes Schauspiel für Groß und Klein und unser Highlight im Ostseeort!


W I S S E N S W E R T

In Lübeck-Travemünde befindet sich der im Jahr 1539 wieder erbaute und älteste Leuchtturm Deutschlands. Der 31 Meter hohe, aus Backstein errichtete, Turm stellt heute ein Maritimes Museum dar und bietet mit seiner Aussichtsplattform einen tollen Blick über die Trave und auf die Ostsee.







12.09.2022 | Fährfahrt nach Trelleborg und Fängensee


V O N U N T E R W E G S

Pünktlich um 8:00Uhr, legte unsere Fähre im Überseehafen von Rostock ab. Mit der Huckleberry Finn von TT-Line, nahmen wir über die Ostsee Kurs auf das südschwedische Trelleborg, welches wir nach einer angenehmen Reisedauer von sechs Stunden erreicht hatten. Mit zwei kleinen Kindern im Gepäck, buchten wir zu unserer Fährfahrt eine Vierbett-Kabine mit Dusche, WC und Meerblick hinzu. Auch wenn das Schiff mit seiner Ausstattung bereits etwas in die Jahre gekommen ist, lohnte sich als Familie der Aufpreis. In Schweden angekommen, steuerten wir den rund 300km entfernten Fängensee an, hier hatten wir über die Campercontact App, einen wunderschönen Stellplatz, direkt am Seeufer ausfindig machen können. Bei einem Lagerfeuer und der untergehenden Sonne, ließen wir den Tag ausklingen. Dieses wilde und naturbelassene Land hatte uns zurück. Es war schön wieder in Schweden zu sein!


H I G H L I G H T

Unser gewählter Stellplatz direkt am Ufer des Fängensees war wunderschön und eröffnete uns wieder das Gefühl von grenzenloser Freiheit. Das knisternde Lagerfeuer, die auf dem See sich spiegelnde Sonne und die angenehme Stille der Natur. Es konnte kaum schöner sein! Kommt unbedingt hier her!


W I S S E N S W E R T

Um mit dem Schiff nach Schweden zu gelangen, stehen Reisenden verschiedene Routen und Redereien zur Verfügung. Bereits zum zweiten Mal nutzten wir die TT-Line um von Rostock nach Trelleborg zu gelangen. Die Fährfahrt für vier Personen mit unserem 7,3m langen Wohnmobil inklusive Kabine kostete uns 159,00€. Wir empfanden die Fährfahrt als gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.







13.09.2022 | Fängensee und Fahrt zum Hamra Nationalpark


V O N U N T E R W E G S

Da wir den Norden Skandinaviens als Ziel für unsere Reise gesteckt hatten, wollten wir zu Beginn unseres Roadtrips vorerst einige Kilometer hinter uns bringen. Ab der Mitte Schwedens, bis in den hohen Norden, wollten wir es dann ruhiger angehen lassen. Ein realisierbares Tagesziel war daher der ziemlich genau 555km, von unserem Stellplatz am Fängensee, entfernte Hamra Nationalpark. Der Tag war von regnerischem Wetter und nur wenigen Trockenphasen geprägt. Nachdem wir am Morgen noch etwas Zeit am Fängensee verbracht hatten, bahnten wir uns unseren Weg über die R26 durch die immer dichter werdenden Waldlandschaften Schwedens. Am frühen Abend erreichten wir dann planmäßig unseren Stellplatz im Hamra Nationalpark. Nachdem wir uns am Informationsbereich einen kurzen Überblick verschafft hatten, freuten wir uns am nächsten Tag darauf, den Nationalpark mit seiner Flora und Fauna, im Rahmen einer Wanderung entdecken zu dürfen.


H I G H L I G H T

Legt man in Schweden lange Strecken zurück, durchfährt man dichte und bunte Waldlandschaften, die mit zahlreichen Gewässern geschmückt sind. Ein Genuss für jeden Naturliebhaber! Seid bei eurer Fahrt durch die Natur Schwedens wachsam, gerne queren Elche oder Rentiere die Fahrbahn.


W I S S E N S W E R T

Südschweden ist toll! Mit einer Mischung aus offenen- und bewaldeten Landschaften, zieht es viele Reisende durch die angenehme Zugänglichkeit über den Seeweg oder die Öresundbrücke in den südlichen Landesteil. Wir finden jedoch, dass sich Schweden ab der Mitte des Landes nochmals verändert. Die Regionen und Landschaften werden einsamer, rauer, wilder und definitiv abenteuerlicher.







14.09.2022 | Hamra Nationalpark und Fahrt nach Strömsund


V O N U N T E R W E G S

Im alten Wald wimmelt es von Leben, welches wir auf unserer Wanderung durch den Hamra Nationalpark selbst erleben wollten. Um die wundervolle Natur mit seiner bemerkenswerten Flora und Fauna entdecken zu können, wählten wir im Nationalpark die violette Myrslingan Tour. Bereits während den ersten zurückgelegten Metern, die wir über schmale Holzdielen zurück gelegt hatten, kam der unberührte Naturwald zu tragen, welcher sich hier völlig selbst überlassen ist. Neben der beeindruckenden Flora, kann man im Nationalpark zahlreiche Tierarten antreffen und beobachten. Mit viel Glück trifft man sogar Bären in freier Wildbahn an. Solch eine Sichtung blieb uns jedoch leider verwehrt. Der Hamra Nationalpark kann über verschieden lange Wanderrouten erkundet werden und ist somit auch für die kleinen Besucher bestens geeignet. Am Nachmittag setzten wir unsere Reise fort und nutzten den Regen um nochmals einige Kilometer hinter uns zu bringen. Am Abend erreichten wir dann einen bestens und wunderschön am See gelegenen Stellplatz bei Strömsund.


H I G H L I G H T

Die Natur im Hamra Nationalpark, welche von Wäldern, zahlreichen uns unbekannten und in den verschiedensten Herbstfarben leuchtenden Pflanzen, und stillen spiegelnden Seen geprägt war, zog uns mit seiner ganz besonderen Schönheit in ihren Bann und war ein absolutes Highlight.


W I S S E N S W E R T

Der Hamra Nationalpark gehört zu den Gebieten mit der höchsten Bärendichte Schwedens. Leider bekommen nur sehr wenige Besucher einen Bären im Nationalpark zu sehen. Unauffällige Kleidung und absolute Stille, lassen die Chancen für eine Sichtung jedoch etwas ansteigen.







15.09.2022 | Strömsund, Hällingsåfallet und Storviken


V O N U N T E R W E G S

Ein Morgen am See! Gemäß diesem Motto frühstückten wir in aller Ruhe an unserem Stellplatz bei Strömsund und verbrachten am Morgen etwas Zeit am See, welcher direkt vor unserer Wohnmobiltüre lag. Kurz vor dem Mittag fuhren wir dann zum Hällingsåfallet Wasserfall. Im Naturreservat stürzt der Fluss Lilla Hällingsån mit einer wahnsinnigen Energie, 43 Meter eine Felswand hinunter und bildet dabei den imposanten Wasserfall. Anschließend bahnt sich das herabgestürzte Wasser seinen Weg durch den 800 Meter langen und bis zu 60 Meter breiten Canyon in den See Hetögeln. Über verschiedene Wege erkundeten wir diesen beeindruckenden Ort und kamen aus dem Staunen kaum mehr heraus. Am Nachmittag verließen wir dann den Wasserfall und fuhren aufgrund der Nähe zu Norwegen über die Grenze um einen dringenden Tankstop in Sandvika einzulegen. Nach unserem kurzen Ausflug nach Norwegen, ging es über bunte und hügelige Straßen wieder zurück nach Schweden um bei Storviken unseren Platz für den Abend und die bevorstehende Nacht einzunehmen.


H I G H L I G H T

Wir haben auf unseren Reisen bereits zahlreiche Wasserfälle bestaunen dürfen. Die lautstarke Wucht des Hällingsåfallet Wasserfalls, hatten wir bisher in dieser Intensität nur selten erleben dürfen. Verschiedene Positionen ermöglichen verschiedene Perspektiven auf den Wasserfall und in den fortlaufenden Canyon. Besonders der Aufenthalt auf der schmalen Brücke, unter welcher der Fluss Lilla Hällingsån unten durch fließt und direkt in die Tiefe stürzt, war sehr beeindruckend.


W I S S E N S W E R T

Umso weiter man sich in den Schwedischen bzw. Skandinavischen Norden begibt, umso dünn besiedelter sind auch die verschiedenen Regionen. Somit nimmt auch die Anzahl der Tankstellen ab, was man bei der Kraftstoffplanung unbedingt im Hinterkopf behalten sollte. Macht man das nicht, kann es hier schnell eng werden und zu unnötigen Problemen führen. Wir sprechen aus Erfahrung :).







16.09.2022 | Vildmarksvägen und Fahrt zum nördlichen Polarkreis


V O N U N T E R W E G S

Über den Vildmarksvägen unterwegs in der letzten Wildnis Europas! Direkt nach dem Aufstehen verließen wir unseren Stellplatz bei Storviken und nahmen Kurs auf die Wildnissstraße Schwedens. Von Stora Blåsjön bis Stalon erlebten wir einen wunderschönen Straßenabschnitt in unberührter Wildnis. Entlang des Vildmarksvägen gibt es zahlreiche Wanderwege und Naturhighlights zu entdecken. Alleine das Passieren dieser Straße, ist bereits ein ganz besonderes Erlebnis. Auf dem Weg zum Stekenjokk, erreichten wir Schwedisch Lappland und konnten hier in der Ferne die ersten Rentierherden sichten. Auf dem Stekenjokk-Plateu, machten wir für ein Brunch im Wohnmobil einen Halt und genossen währenddessen die Landschaft. Den nächsten Halt auf der Wildnissstraße legten wir am Trappstegforsen ein. Der Wasserfall, bestehend aus zahlreichen kleinen Felsstufen, ist nicht umsonst als einer der schönsten Wasserfälle Schwedens bekannt. Da es uns auf dem Vildmarksvägen so gut gefiel, verbrachten wir den Nachmittag bis zum Abendessen, an einem kleinen Rastplatz der sich zwischen hohen Bäumen direkt an einem Fluss befand. In dieser Idylle nutzten wir die Zeit zum Entspannen, Angeln und um ein Lagerfeuer zu machen. Nach dem Abendessen packte uns die spontane Idee noch am Abend weiter zu ziehen. Durch die dunkle schwedische Nacht und zum teils holprigen Straßenabschnitten führte uns unser Weg bis an den nördlichen Polarkreis. Hier verbrachten wir die Nacht direkt auf der Achse des Polarkreises.


H I G H L I G H T

Ansich war der gesamte Streckenabschnitt von Stora Blåsjön bis Stalon ein großes Highlight. Das Stekenjokk-Plateu ist auf 876m Höhe jedoch ein besonderer und vor allem magischer Ort. Umgeben von einer kargen und farbenfrohen Landschaft hat man von hier aus einen wunderbaren Blick auf die umgebenen Bergformationen welche zum Teil mit Schnee bedeckt sind. Am Stekenjokk-Plateu sollte auf dem Weg entlang der Wildnisstraße daher unbedingt ein Halt eingelegt werden.


W I S S E N S W E R T

Der Vildmarksvägen (übersetzt Wildnisstraße) ist eine 500km lange Straße, die durch eine, zum größten Teil, unberührte Natur führt und wird daher auch als die „letzte Wildnis Europas“ betitelt. Auf der Strecke von Jämtland bis in das südliche Lappland, sind neben beeindruckenden Landschaften auch Tiere wie Braunbären, Elche, Rentiere und Polarfüchse anzutreffen. Die Region mit der höchsten Straße Schwedens, ist durchschnittlich mit einem Menschen pro Quadratkilometer besiedelt und stellt daher den optimalen Ort für Freunde der Wildnis dar.







17.09.2022 | Nördlicher Polarkreis und Stora Sjöfallet Nationalpark


V O N U N T E R W E G S

Guten Morgen vom nördlichen Polarkreis! Nach unserer Nacht direkt auf der Achse des nördlichen Polarkreises, frühstückten wir gegenüber dem weißen Schild, welches den Polarkreis kennzeichnete. Nachdem unser Aufenthalt mit der Kamera für die Ewigkeit festgehalten war, setzten wir unsere Fahrt zum Stora Sjöfallet Nationalpark fort. Uralte Wälder und beeindruckende Berge im Welterbe Laponia. Das erwartetet uns im Stora Sjöfallet Nationalpark, der von jahrhunderte alten Kiefern, Birkenwäldern, Sümpfen, Hochgebirgen und Gletschern geprägt ist. Das hier antreffende Seensystem ist die Pulsader der Landschaft, die Menschen und Tiere über tausende von Jahren durchwandert und in ihnen gelebt haben. Im Naturum Besucherzentrum konnten wir uns vor unserem Gang in die Natur ausführlich mit dem Nationalpark und der Region vertraut machen. Nach unserem Aufenthalt im Naturum klarte der Himmel auf. Die plötzlich strahlende Sonne veränderte schlagartig die Umgebung und sorgte für ein wunderschönes und buntes Farbenspiel. Wir verbrachten noch etwas Zeit in der Natur, kamen aus dem Staunen kaum noch heraus und bezogen am Abend einen Stellplatz direkt am Wasser, der uns einen traumhaften Blick auf die untergehende Sonne zwischen den vor uns liegenden Bergen ermöglichte.


H I G H L I G H T

Während unserem Aufenthalt im Stora Sjöfallet Nationalpark hatten wir uns in das Naturum Besucherzentrum verliebt. Nachdem man die Schuhe vor der Eingangstüre zum Schutz des warmen Holzfußbodens abgelegt hatte, wurde auf eine wunderschöne Art und Weise zahlreiches Wissen über die Region und den Nationalpark vermittelt. Besonders die urige und gemütliche Feuerstelle im Naturum hatte uns mehr als begeistert.


W I S S E N S W E R T

Noch heute befinden sich im Stora Sjöfallet Nationalpark zwei Gemeinden der traditionellen Samen. Die Gemeindegrenzen verlaufen meist entlang von Seen und Wasserläufen. Für die Samen ist noch heute die Rentierzucht die Hauptbeschäftigung. Im Sommer und Herbst ist das Fischen wichtig. In verschiedenen Landstrichen, die heute zum Nationalpark gehören, haben die Samen Sümpfe mit Moltebeeren, Seen zum Angeln und Wiesen mit Sauerampfer. Jede Jahreszeit hat hier ihre Aufgabe!







18.09.2022 | Kiruna und Abisko Nationalpark


V O N U N T E R W E G S

Ein kurzer Besuch in der nördlichsten Stadt Schwedens. Am Morgen verließen wir unseren Stellplatz im Stora Sjöfallet Nationalpark und nahmen Kurs auf Kiruna. Auf dem Weg dorthin nutzten wir die Zeit um uns genauer mit der nördlichsten Stadt Schwedens auseinanderzusetzen und waren danach zweigeteilt. Auf der einen Seite steckt in der Region eine große traditionelle Wurzel der Samenvölker, auf der anderen Seite ist die Stadt in fester Hand des schwedischen Bergbauunternehmens LKAB, das hier rund 24 Millionen Tonnen Roherz pro Jahr fördert und somit die Natur schwer in Mitleidenschaft zieht. Wir waren an einem Sonntag in Kiruna und kamen uns vor wie in einer Geisterstadt, die uns an Reportagen aus der früheren Sowjetunion erinnerte. So zog es uns nach einem kleinen Spaziergang recht schnell wieder in die Wildnis. Unser nächstes Ziel war der Abisko Nationalpark, welcher sich rund 100km von Kiruna entfernt befindet. Am späten Nachmittag erreichten wir den Nationalpark und nutzten die Zeit für eine kleine Wanderung. Wir kombinierten die gelbe „Schlucht“ mit der grünen „Ufer“ Tour und kamen schnell mit der unglaublich schönen Landschaft in Berührung. Blickte man von einer Anhöhe über den See Torneträsk auf die Schneebedeckten Berge, kam ein Gefühl von grenzenloser Zufriedenheit auf. Als wir am Ufer des Sees angekommen waren, nutzten wir die dortige Feuerstelle um uns zu wärmen und um die wunderschöne Umgebung zu genießen. Am späten Abend konnten wir von unserem Stellplatz aus, unsere ersten jedoch noch etwas verhaltenen Polarlichter beobachten, was zu einem besonderen und unvergesslichen Erlebnis wurde.


H I G H L I G H T

Als am späten Abend wie von Zauberhand der Himmel über uns aufklarte, widmeten wir unsere ganze Aufmerksamkeit dem Himmel. Wir konnten es kaum glauben, als sich der Himmel tatsächlich stellenweise in einem leichten Grün färbte. Zum ersten Mal in unserem Leben durften wir am Rande des Abisko Nationalparks, Polarlichter beobachten, was zu einem unbeschreiblichen Erlebnis wurde.


W I S S E N S W E R T

Der Abisko Nationalpark ist aufgrund der klimatischen Bedingungen, einer der besten Orte weltweit, um Polarlichter zu beobachten. Besonders die Aurora Sky Station ist hier ein absoluter Hotspot!







19.09.2022 | Abisko Nationalpark und Pallas-Yllästunturi-Nationalpark


V O N U N T E R W E G S

Wandern in einer wundervollen Natur! Nach unserer Nacht am Rande des Absiko National Parks, freuten wir uns auf eine erneute und längere Wanderung durch den Nationalpark. Hierfür wählten wir die orangene „Njakajaure“ Tour. Bei schönem Wetter führte uns unser Weg über ein Stück des Fernwanderweges Kungsleden in das Innere des Nationalparks. Unsere Wanderung war von Wasserläufen, Birkenwäldern, Gebirgsheiden und ein immer wieder einkehrender Blick auf die Berge, geprägt. Da uns am Vortag die Feuerstelle direkt am Ufer des Torneträsk Sees so gut gefallen hatte, besorgten wir vor unserer Wanderung Proviant um uns dort erneut und etwas länger nieder zu lassen. Bei Sonnenschein und einer unglaublich schönen Kulisse, legten wir hier nach unserer Wanderung eine gemütliche Grillzeit ein. Voller Begeisterung verließen wir am Nachmittag den Abisko Nationalpark und peilten unser nächstes Ziel, den Pallas-Yllästunturi-Nationalpark in Finnland an, welchen wir am Abend erreicht hatten. Der finnische Pallas-Yllästunturi-Nationalpark, verzauberte uns bereits in der Dunkelheit mit wunderschön grün leuchtenden Polarlichtern, die uns gleichermaßen verzauberten.


H I G H L I G H T

Ein wärmendes Lagerfeuer mit einer leckeren Grillwurst direkt am Seeufer des Torneträsk, in einer wunderschönen Landschaft, in einem wundervollen Nationalpark, war unser Highlight des Tages und sorgte genau für das Gefühl von Freiheit, für welches wir in den Norden Skandinaviens gekommen sind.


W I S S E N S W E R T

In den Schwedischen Nationalparks und Naturreservats befinden sich oft Grillstellen, an denen den Besuchern kostenloses Feuerholz bereitgestellt wird. Eine schöne und zuvorkommende Annehmlichkeit!







20.09.2022 | Pallas-Yllästunturi-Nationalpark und Fahrt zum Nordkap


V O N U N T E R W E G S

Guten Morgen Finnland! Wir waren neugierig und wollten uns auf unserem Roadtrip einen Nationalpark in Finnland ansehen. Da unsere Route in Richtung Nordkap von Schweden aus über die schmale finnische Landzunge, entlang der E8 und R93 führte, bot sich hier der Pallas-Yllästuturi-Nationalpark bestens dafür an. Wir nutzten den Vormittag um eine Wanderung durch den hügeligen und farbenfrohen Nationalpark zu unternehmen. Die Landschaft gefiel uns sehr gut und unterschied sich etwas von den uns aus Schweden bereits bekannten Gefilde. Während unserem Aufenthalt im finnischen Pallas-Yllästunturi-Nationalpark, konnten wir Moorschneehühner sowie Rentiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und fotografieren. Nach unserem Aufenthalt im Nationalpark, bewegten wir uns an die finnisch-norwegische Grenze um unsere letzte Etappe, die Fahrt an das Nordkap auf uns zu nehmen. Kurz vor unserem Ziel, passierten wir den 6875 Meter langen Nordkaptunnel. Der Unterwassertunnel liegt an der tiefsten Stelle 212 Meter unter dem Meeresspiegel und beeindruckte bei der Durchfahrt. Nach einem Ritt durch die norwegische Dunkelheit, kamen wir am Abend am Besucherparkplatz des Nordkaps an. Der auf unser Wohnmobil heftig einpeitschende Wind, ließ unmissverständlich erahnen, um was es sich hier für einen wilden Ort handeln würde, welchen wir uns am Folgetag unbedingt genauer ansehen wollten.


H I G H L I G H T

Ich liebe es, selten zu Gesicht bekommende Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum, fotografieren und beobachten zu dürfen. Neben den Rentieren, wurden die gut getarnten und perfekt an ihren Lebensraum angepassten Moorschneehühner, zu einer tollen Begegnung.


W I S S E N S W E R T

Um Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum fotografieren zu können, solltet ihr für besondere Aufnahmen, ein Teleobjektiv verwenden. Hier empfehle ich eine Brennweite ab 300mm. Ich nutze für meine Tierfotografie das Sony FE 200-600mm Teleobjektiv und bin damit sehr zufrieden.







21.09.2022 | Nordkap, Alta und Fahrt nach Luleå


V O N U N T E R W E G S

Sturm am Nordkapp! Nachdem es uns bereits während der Nacht auf dem Parkplatz des Nordkaps durch orkanartige Winde, heftig durchgeschüttelt hatte, hielt die Wettersituation leider auch am Tage an. Wetterfest bekleidet trauten wir uns dann aus unserem warmen Wohnmobil heraus, um an das Wahrzeichen dieses Ortes, an den Globus auf dem Nordkapplatue, zu gehen. Auch wenn das Wetter tatsächlich sehr bescheiden und durch den peitschenden Wind doppelt so kalt erschien, war es ein besonderer Moment am Nordkap zu sein. Nachdem wir Fotos am, in das Polarmeer hineinragend, Kap gemacht hatten, wollten wir uns in der Nordkaphalle bei einem Gang durch den Nordkap-Shop aufwärmen, worauf wir aufgrund von hohen Eintrittspreisen dann letztlich verzichteten. Mit dem Erreichen des Nordkaps, hatten wir das nördlichstes Ziel unseres Roadtrips erreicht und konnten somit wieder Kurs in Richtung Süden nehmen. Hier wählten wir bis nach Finnland den gleichen Streckenverlauf wie bereits auf der Fahrt zum Nordkap, legten jedoch in der nordnorwegischen Stadt Alta einen Halt ein, um das AMFI Einkaufszentrum sowie die Nordlichtkathedrale zu besuchen. Da das schlechte Wetter leider über den ganzen Tag anhielt, entschieden wir uns dazu es uns in unserem Wohnmobil gemütlich zu machen und dabei einige Kilometer hinter uns zu bringen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erreichten wir dann die Schwedische Stadt Luleå.


H I G H L I G H T

Der Besuch des Nordkaps brachte einen ganz besonderen Moment mit sich. Auch wenn wir uns durch den kalten Wind nicht ganz so lange auf dem Nordkapplateu aufhalten konnten, sorgte das Wetter dafür, dass wir diesen sonst überlaufen Ort für ein gewisses Zeitfenster ganz für uns alleine hatten. Momente die das Weltenbummler-Herz höher schlagen lassen.


W I S S E N S W E R T

Die Nordkaphalle bietet ihren Besuchern neben einer tollen Aussicht, verschiedene Attraktionen und Verpflegungsmöglichkeiten. Der Eintritt kostete pro Erwachsener stolze 310,00 Norwegische Kronen. Leider durfte man selbst den Shop nur unter Bezahlung des Eintritts betreten.







22.09.2022 | Luleå und Bjuröklubb Naturreservat


V O N U N T E R W E G S

Ein Abstecher in die Zivilisation! Bisher spielte sich unser Roadtrip in der verlassenen Wildnis Skandinaviens ab. Da wir auf unserer Durchreise von Nord nach Süd eine, uns bisher noch unbekannte Stadt besuchen wollten, wurden wir beim Blick auf die Landkarte auf Luleå in der nordschwedischen Provinz Norrbottens aufmerksam. Bei schönem Wetter, mit zum höheren Norden vergleichsweise warmen Temperaturen, bummelten wir durch das Stadtzentrum. Entlang der Einkaufsstraße besuchten wir verschiedene Geschäfte und konnten hierbei das ein oder andere Mitbringsel einkaufen. Vor allem der schwedische Naturkompaniet Store, hatte es mir angetan. Als Outdoor-Begeisterter, findet man hier alles was das Herz begehrt. Wir verbrachten einen schönen Tag in Luleå und zogen am späteren Nachmittag weiter in das 190km entfernte Bjuröklubb Naturreservat, welches sich auf einer Landzunge am Bottnischen Meerbusen der Ostsee befindet. Hier nutzten wir die Feuerstelle direkt an unserem Stellplatz und ließen den Abend, mit einem Blick auf das Wasser, gemütlich ausklingen.


H I G H L I G H T

Es machte Spaß bei sonnig warmen Temperaturen kurzweilig in eine Stadt zu kommen. Auch wenn wir zwischenzeitlich die menschenleere Natur bevorzugen, sorgte die überschaubare Größe von Luleå, für einen schönen Kontrast zu unseren Reisezielen im wilden und oftmals verlassenen Skandinavien.


W I S S E N S W E R T

Luleå ist mit rund 45.000 Einwohnern nicht nur die Hauptstadt der nordschwedischen Provinz Norrbotten, sondern gleichzeitig auch die größte Stadt in Schwedisch Lappland. Bekannt wurde die Stadt zudem durch das Unternehmen Facebook, welches hier mehrere Rechenzentren betreibt und der Stadt somit einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung bescherte.







23.09.2022 | Fjällräven Outlet Själevad und Fahrt zur Flatruet


V O N U N T E R W E G S

Im Paradis der Outdoor-Bekleidung! Wer im Outdoorbereich unterwegs ist, kennt den schwedischen Bekleidungshersteller Fjällräven. Auch wir tragen die Marke mit dem Polarfuchs aufgrund der erstklassigen Qualität gerne. Da die Kleidungsstücke nicht unbedingt in die günstigste Kategorie fallen, wollten wir die Möglichkeit nutzen um in einem Outlet vielleicht das ein oder andere Schnäppchen ergattern zu können. In Själevad besuchten wir daher den Fabrikverkauf der Naturkompaniet. Neben dem normalen und riesigen Sortiment an Outdoorbekleidung und Ausrüstung, findet sich hier ein großer Fabrikverkauf der hochwertigen Outdoormarken wie Fjällräven, Patagonia, North Face und einigen mehr. Wir wussten gar nicht wo wir in diesem Schlaraffenland zuerst anfangen sollten. Nachdem wir ausgiebig Zeit in der Naturkompaniet von Själevad verbracht hatten, glühte am Ende wie schon fast erwartet, die Kreditkarte. Nach unserem Shopping-Trip verließen wir die Ostküste Schwedens und bewegten uns einmal komplett auf die Westseite des Landes. Unser Ziel war die, uns bereits bekannte, Passstraße der Flatruet. Hier übernachteten wir auf dem Plateu um am nächsten Tag die Umgebung erkunden zu können und nochmals die Nähe zu Norwegen für unseren Roadtrip nutzen zu können.


H I G H L I G H T

Ein kostspieliges aber lohnenswertes Highlight, bescherte uns der Fjällräven Outlet in Själevad. In einem riesigen Sortiment ist es uns gelungen einige wertvolle Schnäppchen zu schlagen. Wir konnten uns hier ein Ersparnis von fast 50% auf auf hochwertige Outdoorbekleidung sichern.


W I S S E N S W E R T

Die Schwedische Naturkompaniet Kette, vertreibt hochwertige Outdoorausrüstung an mehreren schwedischen Standorten. Die Naturkompaniet Filialen, gibt es für Schnäppchenjäger, zum Teil auch als Outlet. Siehe unter: www.naturkompaniet.se. Wenn ihr den Fabrikverkauf in Själevad besucht, gelangt ihr vorerst zum regulären Sortiment. Der große Outletbereich befindet sich linksseitig des Geschäfts.







24.09.2022 | Flatruet und Dovrefjell


V O N U N T E R W E G S

Auf der höchsten Passstraße Schwedens! Graue Wolken und Regen dominierten den Blick aus dem Fenster über das Plateau der Flatruet. Mit einer Höhe von 975 Metern ist die Flatruet mit ihrer kargen Landschaft die höchste Passstraße Schwedens. Nach dem Frühstück spielte uns das Wetter in die Karten und sorgte für ein kleines regenfreies Zeitfenster. Aus einer geplanten Wanderung in die Landschaft der Flatruet, wurde daher leider nur ein kürzerer Spaziergang. Die Flatruet ist für das Vorkommen von Rentierherden bekannt, welche wir hier eigentlich während unserer Zeit fotografieren wollten. Leider trafen wir hier keinerlei der schönen Tiere an. Unser nächstes Ziel lag in Norwegen und war das Königreich der Moschusochsen, der Dovrefjell-Sunndalsfjell-Nationalpark. Durch meine Expedition im Winter 2021 Zeugen der Eiszeit - Die Moschusochsen von Dovrefjell, auf der ich mich auf die Suche nach den Moschusochsen begeben hatte, war mir das Gebiet aus Winterzeiten bereits bekannt gewesen. Daher freuet ich mich umso mehr, zu einer anderen Jahreszeit, wieder an diesem besonderen Ort sein zu dürfen. Am späten Nachmittag erreichten wir Dovrefjell und konnten auf den Kilometern nach Norwegen auch den Regen hinteruns lassen. Daher nutzten wir die restliche Zeit des Tages um eine kleine Wanderung zum Snøhetta Viewpoint zu machen. Hier befindet sich eine wunderschöne, aus Holz und Stahl mit einer großen Glasfront erbaute, rechteckige Aussichtsplattform, die im Inneren gemütliche Holzbänke und einen gemütlichen Holzofen für eine unfassbare Aussicht und warme Pause bereit hält. Der Snøhetta Viewpoint ist eine der schönsten Aussichtsplattformen weltweit und gewann bereits einen Preis. Nachdem wir vom Snøhetta Viewpoint die Aussicht genossen hatten, gingen auch wir mit der einsetzenden Dunkelheit zurück zu unserem Wohnmobil und freuten uns auf den nächsten Tag im Zuhause der Moschusochsen.


H I G H L I G H T

Die langsam, hinter den teils Schneebedeckten Berggipfeln des Dovrefjell-Sunndalsfjell-Nationalpark untergehende Sonne, die wunderschöne und gemütliche Snøhetta Aussichtsplattform und ein Blick in das Königreich der Moschusochsen, welcher zum dahin schmelzen war, prägte unseren Tag!


W I S S E N S W E R T

Auch wenn im kalten, kahlen und rauen Dovrefjell-Sunndalsfjell-Nationalpark der Moschusochse zweifelsfrei der Hauptdarsteller ist, sind die letzten wilden, hier vorkommenden Rentierherden Europas, ein wichtiges Charaktermerkmal für den Nationalpark.







25.09.2022 | Dovrefjell und Fahrt nach Värmskog


V O N U N T E R W E G S

Im Königreich der Moschusochsen! Ausnahmsweise stellte ich mir den Wecker gegen halb sechs in der Früh um das Wohnmobil zu verlassen. Obwohl der Wetterbericht eigentlich Regen vorausgesagt hatte, wurde ich mit bestem Wetter, einem traumhaften Sonnenaufgang und einer tollen Kulisse begrüßt. Ich stellte mir nicht umsonst meinen Wecker, ich hatte wieder großes vor, ich wollte sie erneut ausfindig machen, die Moschusochsen von Dovrefjell. Zwei Wanderungen mit einer insgesamten Länge von 20km, die mich teils durch schwieriges und unwegsames Gelände führten, brachten mich am Ende an mein Ziel. Auf einer weitläufigen Anhöhe in der sich im Hintergrund die Berge des Nationalparks auftürmten, konnte ich eine Herde der seltenen Moschusochsen ausfindig machen. Zu meiner Belohnung und wohl auch mit ganz viel Glück, hatte die Herde sogar Jungtiere mit im Verbund. Mit ausreichendem Abstand konnte ich die Tiere in einer unglaublichen Landschaft beobachten und fotografieren. Genau das sind diese gewissen Momente warum ich das abenteuerliche Reisen so liebe! Nachdem ich eine ganze Weile bei den Moschusochsen verbracht hatte, war es Zeit die Tiere alleine weiter ziehen zu lassen. Überglücklich verabschiedete ich mich innerlich von diesen Tieren und kehre zum Wohnmobil zurück. Im Rahmen dieses Erlebnisses, wird nach diesem Bericht ein separater Artikel mit weiteren Fotos und zahlreichen Informationen folgen. Nach dieser unglaublichen Begegnung, war es Zeit sich auch aus Dovrefjell und zugleich aus Norwegen zu verabschieden. Am Abend reisten wir wieder in Schweden ein und bezogen unseren Stellplatz direkt am Seeufer in Värmskog.


H I G H L I G H T

Die grandiose Morgenstimmung in den Bergen des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks mit der Begegnung der Moschusochsen, wird diesen Tag unvergesslich und zu einem der präsentesten Tage auf unserem Roadtrip durch Skandinavien, werden lassen.


W I S S E N S W E R T

Als Bewohner der arktischen Tundra, sind wenige tausend Moschusochsen eigentlich nur noch in Sibirien, Grönland, Alaska und Kanada anzutreffen. Die einzigste gesunde Population Europas, mit rund 300 Tieren, lebt im Norwegischen Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalpark.







26.09.2022 | Värmskog und Tiveden Nationalpark


V O N U N T E R W E G S

Stellplätze am See! Am Morgen erwachten wir auf unserem Stellplatz am See Varmeln in Värmskogen. Zwischen Bäumen hatten wir unser Wohnmobil nur wenige Schritte von einem kleinen Strandabschnitt geparkt. Da wir alle geplanten Ziele auf unserem Roadtrip bereits besucht hatten, ließen wir unsere letzten Tage in Schweden relativ ungeplant auf uns zukommen. Wir verbrachten den halben Tag in Värmskogen, ich nutzte die Zeit zum Angeln, die Kinder erfreuten sich im Sand des kleinen Badestrandes und meine Frau Sabrina plante im Reiseführer die weitere Tour. Nachdem uns in Värmskogen immer wieder der Regen überfiel, beschlossen wir weiter in den Tiveden Nationalpark zu fahren, der sich im Zwischenseengebiet, zwischen den Seen Vänern und Vettern befindet. Vor den Toren des Nationalparks konnten wir zufällig einen genialen Stellplatz ausfindig machen, welcher sich ebenfalls an einem See befand und nur über einen schmalen Waldweg zu erreichen war. Die Feuerstelle mit einer kleinen Holzbank direkt am Seeufer hatte es uns angetan und lud regelrecht dazu ein entfacht zu werden. Wir verbrachten an diesem tollen Ort unseren restlichen Nachmittag und Abend, entspannten am See und bereiteten gemütlich das Abendessen über dem Feuer zu. Wieder einmal schöne Schwedenmomente an einem unserer letzten Tage, in diesem tollen Land!


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Mehr als ein Platz am See mit einem gemütlichen Lagerfeuer in ruhiger und unberührter Natur, braucht man in Schweden als Naturliebhaber nicht! Genau diese Momente suchten wir auf unserem Roadtrip durch Skandinavien und wurden vor den Toren des Tiveden Nationalparks erneut fündig. Momente die jedes Mal auf ein neues zu einem unserer Highlights auf unserer Reise wurden.


W I S S E N S W E R T

Um einen schönen und verlassenen Stellplatz ausfindig zu machen, sind Apps wie z.B. die App von Campercontact, die wir hauptsächlich auf unseren Roadtrips nutzen, sehr hilfreich. Es lohnt sich aber auch immer wieder über GoogleMaps nach Wegen zu suchen, die direkt an ein Seeufer führen. Durch das geltende Jedermannsrecht, konnten wir hier bereits einige Juwelen ausfindig machen. Schaut daher unbedingt in der oben beigefügten Karte nach unseren persönlichen Stellplätzen.







27.09.2022 | Tiveden Nationalpark und Fahrt zum Store Mosse Nationalpark


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Glück im Unglück! Auf die Spuren des schwer zugänglichen Kern des sagenumwobenen Tivedenwaldes, begaben wir uns im Rahmen einer Wanderung durch den Nationalpark Tiveden. Über die gelbe „Stenkällerundan“ Route, erkundeten wir die wilde und störrische Natur, welche zu einem Zufluchtsort für Pflanzen und Tiere geworden ist. Besonders die markanten Felsformationen, welche wir immer wieder überqueren mussten, prägten das Waldbild und unsere Wandertour. Auch das Wetter verbesserte sich während unserem Aufenthalt im Nationalpark und so konnten wir eine schöne Zeit in einer zusammenhängenden und nahezu unberührten Wald-, Seen- und Felslandschaft verbringen. Am Nachmittag setzten wir unsere Reise fort und steuerten unser nächstes Ziel, den Store Mosse Nationalpark, in der südschwedischen Provinz Småland an. Da auf dem Weg dorthin noch kein geeigneter Stellplatz ausfindig gemacht werden konnte, fuhren wir verschiedene Stellen an, die wir über GoogleMaps ausfindig gemacht hatten. Jedoch ohne Erfolg! Nur wenige Kilometer vom Store Mosse Nationalpark entfernt, befindet sich der See Flaten, an dem wir eine letzte Stellplatzsuche in Angriff nehmen wollten. Bei Dunkelheit und Regen, bahnten wir uns also unseren Weg über einen schmalen verwilderten Waldweg bis zum Seeufer, der leider ebenfalls keine Übernachtung zuließ. Somit musste es den Weg wieder zurück gehen. Die Verhältnisse waren schlecht und trotz aller Vorsicht war es beim Rückwärtsfahren auf einmal passiert. Kurz vom Weg abgekommen, rutschten wir mit unserem 7,3m Wohnmobil in einen abschüssigen Graben. Im Handumdrehen beförderte dieser unser linkes Vorderrad in die Luft. Alle waren zum Glück unversehrt, der Schreck saß jedoch tief. Da standen wir also, mitten im dunklen Wald, bei Kälte sowie anhaltendem Nieselregen und einem festgefahrenen Wohnmobil. Ein alleiniges Herauskommen war chancenlos und so blieb uns nur noch die Möglichkeit, über den Notruf 112 nach Hilfe zu bitten. Nachdem wir unsere GPS-Koordinaten an die Rettungsleitstelle weitergegeben hatten, organisierte uns diese über die Polizei ein Bergeunternehmen, welches tatsächlich und zu unserer großen Verwunderung nur 15 Minuten nach dem Absetzten des Notrufes bei uns eingetroffen war. Im Handumdrehen, konnten die beiden schwedischen Herren uns mit der Seilwinde aus unserer misslichen Lage befreien. Glücklicherweise wurde an unserem Wohnmobil nichts beschädigt. Nach der missglückten Stellplatzsuche, übernachteten wir dann auf dem Parkplatz des Store Mosse Nationalparks.


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Unsere missglückte Stellplatzsuche, stellt die tolle Zeit im Tiveden Nationalpark, welche ein klares Highlight war, in den Schatten. Die schnelle, freundliche und professionelle Hilfe, welche uns bei der Bergung unseres Wohnmobils entgegengebracht wurde, war jedoch bemerkenswert! Der Kontakt zu den schwedischen Einheimischen zeigte wieder einmal die freundliche Bodenständigkeit der Schweden.


W I S S E N S W E R T

Wenn man sich in weitläufigen und dünn besiedelten Ländern aufhält, sollte man mit GPS-Koordinaten vertraut sein. Im Bedarfsfall, ist es sehr wichtig über ein mobiles Endgerät den genauen Standort mittels Koordinaten ermitteln zu können. Im Notfall erreicht ihr Europaweit den Notruf über die Nummer 112!







28.09.2022 | Store Mosse Nationalpark und Malmö


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Im größten Moorgebiet Südschwedens! Unseren letzten vollständigen Tag in Schweden und zugleich in Skandinavien, begann im Store Mosse Nationalpark. Der Schreck vom Vortag war verdaut und der uns immer wieder verfolgende Regen, hatte ebenfalls nachgelassen. Nachdem wir wetterfest angezogen waren, erkundeten wir das größte Moorgebiet Südschwedens. Am Naturum vorbei, orientierten wir uns am weißen „Wibecksleden“ Wanderweg, der über einen schön verwachsenen Waldabschnitt auf eine Aussichtsplattform führte, von der man einen Blick über das Moorgebiet hatte. Auf dem Rückweg legten wir eine längere Pause direkt am Naturum ein, wo man super verschiedene Vogelarten und Eichhörnchen beobachten konnte. Abschließend besuchten wir den großen Vogelturm, von welchem man ebenfalls nochmal einen Schönen Blick über das Moor hatte. Am Mittag verabschiedeten wir uns aus dem Store Mosse Nationalpark und fuhren in Richtung Malmö. Hier verbrachten wir den restlichen Tag in der Innenstadt, aßen an unserem letzten Abend Pizza in unserem Wohnmobil und übernachteten am Viewpoint der Öresundbrücke.


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Der Platz zur Vogelbeobachtung direkt vor dem Naturum war bestens zur Vogel- und Eichhörnchenbeobachtung geeignet. Hier tummelten sich verschiedenste Vogelarten, welche aus der nahen Entfernung mit etwas Geschick und Schnelligkeit super fotografiert werden konnten.


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Der Store Mosse Nationalpark ist neben normalen Wanderungen auch sehr gut mit dem Kinderwagen zu erkunden. Während des gesamten Jahres, sind die Chancen gut, den König des Nationalparks, den Elch, zu sehen. Am besten begibt man sich dazu in der Dämmerung zum Aussichtsturm in Kvarnö.







29.09.2022 | Malmö, Fährfahrt nach Rostock und Fahrt bis Leipzig


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Wir nahmen Abschied! Vom Regen erneut geweckt, verließen wir nach einem etwas verspäteten Frühstück, mit einem Blick auf die Öresundbrücke unseren Stellplatz vom Öresund-Viewpoint in Malmö. Knapp eine halbe Stunde lagen zwischen Malmö und Trelleborg, von dessen Hafen unsere Fährfahrt um 15:00Uhr mit der TT-Line Fähre in das deutsche Rostock geplant war. In Hafennähe aßen wir nochmal auf schwedischem Boden zu Mittag und begaben uns dann an unser Hafenterminal. Mit etwas Verspätung verließen wir den Hafen von Trelleborg, winkten Schweden zum letzten Mal zu und nahmen Kurs auf die Hansestadt. Am Abend erreichten wir nach einer sehr angenehmen Schifffahrt den Hafen von Rostock. Um am nächsten Tag nicht mehr all zu lange fahren zu müssen, hatten wir uns dazu entschlossen, noch am Abend einige Kilometer zurück zu legen. Bei Leipzig verbrachten wir dann unsere letzte Nacht gemeinsam mit anderen Wohnmobilen auf der Rastanlage Knöckern West, direkt an der A9.


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Auf unserem gebuchten Nils Dacke Fährschiff von TT-Line, hatten wir eine 1-3 Bett Kabine mit Meerblick gebucht. Die Kabine befand sich direkt unter der Kapitänsbrücke. So hatten wir einen genialen Blick in die direkte Fahrtrichtung des Schiffes. Mit diesem Blick lag uns die Ostsee zu Füßen und unsere Kinder fühlten sich fast schon selbst wie die Kapitäne.


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Auf den TT-Line Fährschiffen, lassen sich verschiedenen Kabinen hinzubuchen. Wir empfehlen die 1-3 Bett Kabine mit Meerblick! Die Aussicht sorgt vor allem mit Kindern für ein interessantes Reiseerlebnis.







30.09 - 01.10.2022 | Rückreise und Rückgabe Wohnmobil


V O N U N T E R W E G S

Jede Reise hat ihr Ende! Nach einer angenehmen letzten Nacht in unserem Wohnmobil, ging es für uns nach Hause. Nach jeder Reise ist es immer wieder schön in das eigene Heim zu kommen. Auch wenn dieses Gefühl als Weltenbummlerfamilie nicht all zu lange anhält. Nachdem wir unser Wohnmobil ausgeräumt und unser Chaos aus drei Wochen Camperleben beseitigt hatten, konnten wir das Wohnmobil am Folgetag in Bad Dürrheim abgeben. Mit zahlreichen Erlebnissen und Erinnerungen die uns keiner mehr nehmen kann, blickten wir auf diesen großartigen Roadtrip durch Skandinavien zurück. Auch wenn unsere Reise von einigen Regentagen geprägt war, machte es großen Spaß, dass wilde und wunderschöne Skandinavien zu entdecken. Wann wir das nächste mal mit dem Wohnmobil auf Reisen gehen, steht bis dato noch nicht fest. Eines kann ich euch jedoch versprechen. Die Ideen für neue Reisen und Abenteuer werden uns nicht ausgehen. Bald ist es wieder Zeit zu reisen, zu leben und dabei unbedingt ganz viel zu lachen!

Daniel Rieß
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