Karibische Strände mit glasklarem Wasser, Schatten spendende Pinienwälder, seltene Wildpferde im Inneren der Insel, Flamingos in den zahlreichen Lagunen, markant geformte Gebirgszüge, abenteuerliche Grotten und Höhlen, uhralte Olivenbäume, eine interessante Kultur mit leckerem Essen. Eine wunderschöne Insel im Mittelmeer, welche sich mit einem Wohnmobil oder Camper eher etwas komplizierter bereisen lässt aber dennoch und besonders in der Nebensaison zu einem mediterranem Geheimtipp für ganz viel „La Dolce Vita“, wird.
AUF EINEN BLICK
Reiseland: Italien
Reiseziel: Sardinien
Zeitraum: 21.03 - 09.04.2023
Strecke: 3.324 km
Vermieter: Wohnmobilcenter Drechsler
Fährverbindungen: Livorno > Olbia mit Grimaldi Lines, Palau > La Maddalena mit Delcomar
Hilfsmittel: Suche von Stell- und Campingplätzen mit Park4Night und Campercontact
Empfehlungen: Sardinien Travel Guide Enrico
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Reisebegeisterte und Abenteurer,
von Mitte März bis Anfang April, begaben wir uns auf einen neuen Wohnmobil-Roadtrip. Mit der Sehnsucht nach frühlingshaften Temperaturen, schönen Stränden und leckerem Essen, fiel unsere diesmalige Reiseentscheidung auf die italienische Mittelmeerinsel, Sardinien. Mit dem Wohnmobil bahnten wir daher unseren Weg von Süddeutschland, über die Schweiz bis in die italienische Hafenstadt Livorno, von welcher wir dann mit der Fähre nach Sardinien übersetzen konnten. In der sardischen Hafenstadt Olbia angekommen, führte unser Roadtrip entlang des Uhrzeigersinns, einmal um die gesamte Insel. Für ein paar wenige lohnenswerte Abstecher, verließen wir die Küstenregion um in das Landesinnere Sardiniens zu gelangen. Auf unseren bisherigen Roadtrips durch Europa, bevorzugten wir es hauptsächlich frei zu stehen um einsame und verlassene Orte weit weg vom touristischem Trouble genießen zu können. Dieses Vorhaben gestaltete sich auf Sardinien doch aufwendiger als vorerst erwartet. Das sogennante Freistehen ist auf Sardinien prinzipiell verboten. Ein ungeschriebenes Gesetz besagt jedoch, dass diese von uns so bevorzugte Reiseart in der Nebensaison von den Kommunen und von der Polizei geduldet wird. Da zu unserer Reisezeit die meisten Campingplätze noch geschlossen hatten, blieb uns am Ende nichts anderes übrig, als auf diese ungeschriebene Regelung zu vertrauen. Da an vielen Strandparkplätzen unübersehbare Verbotsschilder für Wohnmobile und Camper angebracht waren, gestaltete sich die Stellplatzsuche eher aufwendig. Mit etwas mehr Aufwand konnten wir dafür jedoch teils wahrliche Sahnestücke ausfindig machen, die ich euch gerne in der folgenden Karte weiterempfehlen möchte. An verschiedenen Stellplätzen schaute dann sogar die Polizei vorbei, grüßte freundlich und bestärkte die erwähnte Regelung welche besonders in den Sommermonaten und der damit verbundenen Hochsaison, wohl kaum zum Tragen kommt. Nachdem wir die Insel fast umrundet hatten und eine tolle Zeit mit zahlreichen Eindrücken erleben durften, setzten wir mit der Fähre für eine kurze Zeit auf die Inselgruppe von La Maddalena über, wo die bereits angetroffenen und karibischen Strandabschnitte Sardiniens nochmal übertroffen wurden. Die letzten Tage verbrachten wir abschließend auf einem wunderschönen Campingplatz bei Cannigione, wo wir einen Stellplatz direkt am Strand beziehen konnten. Sardinien ist eine wunderschöne Insel, sollte mit dem Wohnmobil jedoch bedacht bereist werden. In der Nebensaison empfiehlt es sich Sardinien erst ab April zu bereisen. Hier öffnen bereits viele Campingplätze und so gestaltet sich die Stellplatzsuche sicherlich einfacher. Zur Hauptsaison raten wir tatsächlich nach Gesprächen mit Einheimischen und sardischen Dauercampern zu einer Reise mit dem Wohnmobil oder Camper ab. Wenn ihr trotzdem mit eurem fahrendem Heim zur Hauptsaison nach Sardinien reisen möchtet, solltet ihr eure Stellplätze unbedingt im Vorfeld auf den jeweiligen Campingplätzen vorbuchen. Nun wünsche ich aber ganz viel Spaß beim Lesen, Planen und Nachahmen. Viel Spaß auf Sardinien...!
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21.03 - 22.03.2023 | Übernahme Wohnmobil und Fahrt in die Schweiz
V O N U N T E R W E G S
Es war Zeit für einen neuen Roadtrip! Wie bei unseren vergangenen Reisen mit dem Wohnmobil, hatten wir unser Wohnmobil erneut bei der Firma Wohnmobilcenter Drechsler im süddeutschen Bad Dürrheim angemietet. So konnten wir am Nachmittag unser bereits bekanntes Stamm-Wohnmobil, mit zugegebenermaßen etwas ungewohnter Winterbereifung entgegen nehmen. Den angebrochenen Tag verbrachten wir damit unser fahrendes Heim für unseren bevorstehenden Roadtrip nach Sardinien, startklar zu machen. Zugegebenermaßen sind wir immer sehr froh darüber wenn wir das doch immer recht stressige und anstrengende Packen vom einen Zuhause in das temporäre Zuhause auf vier Rädern, hinter uns gebracht haben. Am späten Abend hatten wir dann das Meiste erledigt, dass am Folge- und an unserem Abreisetag, nur noch Kleinigkeiten auf dem Programm standen. Nachdem am nächsten Tag sämtliche Reisevorbereitungen abgeschlossen waren, konnte eine neue Reise beginnen. Am Mittag starteten wir dann in unseren Roadtrip und nahmen Kurs auf die Schweiz. Unser erstes Ziel lag in der 270km entfernten Gemeinde Gersau, welche wunderschön am Vierwaldstättersee liegt. In der kleinen Gemeinde nahmen wir am späten Nachmittag unseren Stellplatz direkt am Ufer des Sees ein und genossen den restlichen Tag mit Seeblick und Bergpanorama.
H I G H L I G H T
Unser Stellplatz direkt am Ufer des Vierwaldstättersees, war ein wahrlicher Traum. Bei angenehmem Wetter konnten wir hier eine wundervolle Zeit verbringen. Die kleine Seepromenade lud zum Schlendern ein und bot uns eine traumhafte Sicht auf den See mit den sich dahinter auftürmenden Bergen.
W I S S E N S W E R T
Durch den Schutz der umliegenden Berge ist das Klima am Vierwaldstättersee so mild, dass hier Feigen, Zypressen, Kakteen und Yuccapalmen gedeihen. Besonders in der Gemeinde Gersau, in welcher wir verweilten, war der mediterrane Flair sehr angenehm und auffallend zugleich.
23.03.2023 | Weiterreise nach Pisa und Fährfahrt von Livorno nach Olbia
V O N U N T E R W E G S
Ein schiefer Turm und die Überfahrt nach Sardinien! Nach einer angenehmen Nacht am Schweizer Vierwaldstättersee, verabschiedeten wir uns am Vormittag von diesem schönen Ort und nahmen Kurs in Richtung Italien. Nachdem wir den Gotthardtunnel und den Grenzübergang in Chiasso passiert hatten, ging es auf italienischem Boden weiter in die Toskana. Hier lag unser heutiges Ziel in der Hafenstadt Livorno, von welcher unsere Fähre um 22:30Uhr nach Sardinien ablegte. Nachdem wir am späten Nachmittag die rund 530km an Fahrstrecke hinter uns gebracht hatten, nutzen wir die restliche Zeit, um der Stadt Pisa mit dem weltberühmten Schiefen Turm einen Besuch abzustatten. Der Hafen von Livorno ist nur 20km von der Innenstadt Pisas entfernt und bietet sich daher bestens für einen kombinierten Besuch an. Wir nutzten das warme einfallende Abendlicht um entlang der Piazza del Duomo bis zum Schiefen Turm von Pisa zu schlendern. Der Turm ist tatsächlich sehr schief und irgendwie grenzt es schon fast an ein Wunder, dass er bis heute glücklicherweise noch nicht umgestürzt ist :). Nach unserem Abstecher an den schiefen Turm von Pisa, verabschiedeten wir uns aus der Stadt und fuhren zum Hafen von Livorno. Nach einer unkomplizierten Einschiffung auf die Fähre von Grimaldi Lines, bezogen wir unsere Vierbett-Kabine mit Seeblick und freuten uns am nächsten Tag in Sardinien anzukommen.
H I G H L I G H T
Das erste Mal vor dem 56m hohen und schiefen Glockenturm von Pisa zu stehen, war unser heutiges Highlight. Es machte großen Spaß bei angenehmen Frühlingstemperaturen und dem warmen Licht der untergehenden Sonne, entlang der Piazze del Duomo, bis zum Schiefen Turm von Pisa zu schlendern.
W I S S E N S W E R T
Wer mit der Fähre nach Sardinen reisen möchte, macht dies höchstwahrscheinlich über die italienischen Häfen von Genua oder Livorno. Gängige Redereien sind hier Grimaldi Lines, Moby und Corsica Ferries. Nachdem ihr die Preise auf den jeweiligen Seiten der Reedereien verglichen habt, empfehle ich unbedingt noch bei ADAC-Fähren vorbei zu schauen. Hier konnten wir den besten Preis ergattern!
24.03.2023 | Ankunft in Olbia und Orosei
V O N U N T E R W E G S
Ciao Sardegna! Nach einer ruhigen nächtlichen Fährfahrt, erreichten wir um 7:45Uhr den Hafen von Olbia und somit den Nordosten der italienischen Insel Sardinens. Wir hielten uns nicht lange in der Küstenstadt auf und nutzen diese nur dazu, um Frischwasser aufzufüllen. Anschließend setzten wir unsere Reise entlang der Küste in südöstlicher Richtung, fort. Unser Plan war einfach und wurde am Ende viel komplizierter als erwartet. Einen schönen Stellplatz oder Campingplatz am Meer ausfindig machen und dort einfach das schöne Wetter genießen, war die Idee. Mit den Apps von Campercontact und Park4Night, machten wir uns auf die Suche, wurden jedoch nicht fündig. Alle Stellplätze die wir für geeignet hielten, waren mit Parkverbotsschildern für Wohnmobile gekennzeichnet und sämtliche Campingplätze die für uns in Frage gekommen wären, hatten zu unserer Reisezeit noch geschlossen. Am Mittag versuchten wir unser Glück dann zufällig am Osalla Beach von Orosei, welcher sich 90km von Olbia entfernt befand. Ein Fluss trennte eine ruhige schmale Straße vom sehr schönen hellen Sandstrand, welcher aber über eine kleine Brücke einfach und schnell zu erreichen war. An diesem Fluss befanden sich zahlreiche Strandparkplätze, von denen wir einen für uns in Beschlag genommen hatten. Außer uns befand sich hier niemand und nur selten passierte ein Einheimischer die Strandstraße. Wir entspannten uns nach unserer aufwendigen Stellplatzsuche den restlichen Tag am Osalla Beach von Orosei und entschieden uns anschließend auch dazu, die Nacht an diesem Ort zu verbringen.
H I G H L I G H T
Der Himmel leuchtete blau und die warmen Sonnenstrahlen schienen in unsere Gesichter. Dazu noch ein hundert Meter langer Sandstrand für uns ganz alleine. Was möchte man eigentlich mehr? Der erste Strandtag im Jahr 2023 war mit dem Osalla Beach, nach einer aufwändigen Suche dann doch noch gelungen.
W I S S E N S W E R T
Während das Freistehen vor einigen Jahren in Sardinien noch überhaupt kein Problem war, sind heute leider zahlreiche Strandzufahrten und Parkplätze gesperrt bzw. mit Verbotsschildern gekennzeichnet. Grund dafür ist der hohe Besucheransturm zur Hochsaison. Dies macht die Situation auch außerhalb der Reisesaison komplizierter. Aber wie heißt es so schön? Einfach wäre ja langweilig! Wie es uns bei der weiteren Stellplatzsuche erging, erfahrt ihr im weiteren Verlauf!
25.03 - 27.03.2023 | Passo Genna Silana und Feraxi
V O N U N T E R W E G S
Berge und das Meer! Wir verließen am Vormittag unseren Stellplatz in Orosei und bewegten uns noch weiter in den Südosten der Insel. Entlang der SS125 Orientale Sarda, verließen wir für einen Abschnitt die Küste und schlängelten uns über schmale Straßen unseren Weg auf den Passo Genna Silana. Von hier aus hatte meinen einen markanten Blick auf das Gennargentu- und Supramonte-Gebirge. Als wir den höchsten Punkt des Passes auf 1017m über Meeresniveau erreicht hatten, ging es über die Route 66 Sardiniens wieder talabwärts. Nachdem wir auf dem Weg unsere Proviantreserven aufgefüllt hatten, fuhren wir unser Ziel für die nächsten Tage an, welches sich in Feraxi und fast schon an der Südostspitze Sardinien befand. Zwischen Pinien und Kakteen, hatten wir einen schönen Stellplatz direkt am Meer ausfindig machen können. Der Platz war nahezu perfekt! Es war hier sehr ruhig, die Kinder konnten sich in der Umgebung frei bewegen und der hundert Meter lange und leere Sandstrand war problemlos in nur wenigen Metern über einen kleinen Weg zu erreichen. Uns hatte es hier sogar so gut gefallen, dass wir uns hier die nächsten drei Tage nieder ließen um entspannt die Füße hoch zu legen und die Seele baumeln zu lassen. Sogar die Carabinieri (italienische Polizei) fuhr an unserem Stellplatz vorbei, grüßte freundlich und winkend zu uns herüber und verschwand dann auch schon wieder. Somit war hier alles entspannt und perfekt für einen mehrtägigen Aufenthalt.
H I G H L I G H T
Der Stellplatz in Feraxi war ein absolutes Highlight! Wir würden den Feraxi Beach mit seinen Gegebenheiten im Bezug auf einen Roadtrip, sogar definitiv in die Kategorie der Geheimtipps, packen. Kommt hier auf einem Roadtrip unbedingt vorbei und genießt diesen wunderbaren Ort!
W I S S E N S W E R T
Sardinien ist doch eine sehr wilde und Naturbelassene Insel. Verlässt man die Autobahnen und Landstraßen um an einen Strand zu gelangen, wird es oft abenteuerlich, eng, bewachsen und manchmal sogar unbefestigt. Lasst euch daher nicht vom Zustand der Wege und Straßen beeinflussen, ihr seid sicherlich auf dem richtigen Weg :).
28.03.2023 | Parco della Giara
V O N U N T E R W E G S
Auf den Spuren der sardischen Wildpferde! Wir verließen unseren liebgewonnenen Stellplatz am Strand von Feraxi und bewegten uns für ein Kontrastprogramm in das Landesinnere der Insel. Über spannende Straßen und Wege, vorbei an kleinen typischen italienischen Dörfern, war die zurückgelegte Strecke von Rund 100km, die wir bis an unser nächstes Ziel, den Parco della Giara zurücklegten, ein wahrliches Erlebnis. Manchmal wurden wir sogar durch Schafherden abgebremst, die munter die Straße entlang getrieben wurden. So stellt man sich das italienische Landleben vor. Wir fuhren direkt das Haupttor des Naturparks an, welches sich hoch über dem Tal befand. Den, direkt vor dem Haupttor gelegenen, Parkplatz welcher mit einer unglaublich schönen Weitsicht glänzte, nutzen wir neben der Parkgelegenheit auch als Schlafplatz für die bevorstehende Nacht. Nach dem Mittagessen ging es dann bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein in den Naturpark. Bevor wir unsere Wanderung starteten, holten wir uns im Vorfeld noch einige nützliche Informationen für unsere Tour, beim netten und sehr hilfsbereiten Parkwächter an der Information. Anschließend ging es durch den Parcours della Giara. Auf unserem Weg begleitete uns eine sehr schöne mediterrane Vegetation, welche vor allem durch die zahlreichen Korkeichen geprägt war. Immer wieder konnte man hier Pferde -, Wildschwein -und Fuchsspuren auf dem Boden entdecken. Nach ungefähr 2,5km erreichten wir einen großen See, an dessen Ufer wir dann auch die sardischen Wildpferde entdecken konnten. Leise schlichen wir uns in die Nähe der Pferde um diese besser beobachten und fotografieren zu können. Nachdem wir den Anblick der Pferde in dieser beeindruckenden Natur eine Weile genießen konnten, machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Ausgangspunkt, welchen wir nach einer Gesamtstrecke von rund 5,5km am späten Nachmittag erreichten. Nach unserer Wanderung durften wir eine deutsche Auswanderin kennenlernen, die ebenfalls den weiten Weg aus Süddeutschland, mit ihrem VW-Bus bis nach Sardinien auf sich genommen hatte. Wir verstanden uns auf Anhieb so gut, dass wir den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen vor unserem Wohnmobil mit einer unglaublichen Aussicht, verbrachten. Herzliche Grüße gehen an dieser Stelle nach Sardinien raus :).
H I G H L I G H T
Sich Pferde anzusehen ist nun nicht unbedingt etwas Außergewöhnliches. Sieht man sich jedoch wildlebende Pferde in einem natürlichen Lebensraum an, hat dies plötzlich einen komplett anderen Charakter, welcher definitiv am heutigen Tag zu einem Highlight wurde. Die positiv ungepflegten Pferde in dieser mediterranen Natur beobachten zu können, war ein tolles Erlebnis und ein gelungenes Kontrastprogramm.
W I S S E N S W E R T
Es ist möglich mit dem Wohnmobil oder Camper auf dem Parkplatz vor dem Haupteingangstor des Parco della Giara für eine Nacht stehen zu bleiben. Anstandshalber sollte hierfür aber unbedingt beim netten Parkranger an der Information die Erlaubnis eingeholt werden. Gönnt euch danach gerne noch einen Gaumenschmaus aus der regionalen Küche, welcher im Rahmen von Salami, Käse, Oliven, etc. vor Ort angeboten wird. Es wird für euch ein Erlebnis sein und unterstützt zudem den Naturpark und die Arbeit aller Beteiligten.
29.03 - 30.03.2023 | Chia
V O N U N T E R W E G S
Zwischen Traumstränden und Flamingos! Unser nächstes Ziel auf unserem Roadtrip durch Sardinien, lag ganz im Süden der Insel. In Chia soll es mit unter die schönsten Strände Sardiniens geben, wovon wir uns natürlich selbst überzeugen lassen wollten. Daher steuerten wir einen kleinen Strandparkplatz direkt an der Spiaggia di Sa Colonia an, von welchem man neben dem direkten Zugang zum Strand, auch einen schönen Blick auf den Torre (Turm) di Chia hatte. Mit uns standen auf dem Parkplatz vor der Spiaggia di Sa Colonia, wenige andere Wohnmobile, neben die wir uns einreihten um hier die nächsten zwei Nächte zu verbringen. Und ja, was sollte man sagen? Die sich hier in Chia aneinanderreihenden Strände sind wirklich wunderschön, sauber und zu unserer Reisezeit wie bereits zuvor, so gut wie menschenleer. Wir nutzten diesen wundervollen Ort für eine entspannte Zeit mit reichlich Spiel und Spaß für die ganze Familie. Zudem nutzte ich die Zeit in Chia für eine schöne Küstenwanderung, die mich entlang der schönen Stränden und Buchten führte. Getrennt waren diese immer wieder von kleinen schroffigen und felsigen Erhebungen, die von schön blühender Vegetation bedeckt waren. Ebenfalls wunderschön anzusehen waren hier die vorkommenden Flamingos, welche den Stränden, dem klaren Wasser und somit Chia, einen Hauch von karibischem Flair verleihen. Wenn ihr auf eurer Reise durch Sardinien auf der Suche nach traumhaften Stränden seit, solltet ihr unbedingt in Chia vorbei schauen!
H I G H L I G H T
Die Strände bei Chia waren auf unserem Roadtrip durch Sardinien, die schönsten, die wir angetroffen hatten. In Verbindung mit unserem Stellplatz direkt vor der Spiaggia di Sa Colonia, wurden die Tage an der Südspitze Sardiniens zu einem absoluten Highlight, das wir gar nicht oft genug weiterempfehlen können.
W I S S E N S W E R T
Entlang der verschiedenen Strandabschnitte bei Chia, befinden sich in unmittelbarer Küstennähe, vier Lagunen. Hier tummeln sich meistens zahlreiche Flamingos, die mit ihrem lauten Geschnattere, unmissverständlich auf sich aufmerksam machen. Für alle Natur- und Tierliebhaber, ist dieses Schauspiel neben den Stränden sicherlich ein beeindruckendes Naturerlebnis.
31.03.2023 | S'Ortu Mannu, Grotta San Giovanni und Capo Pecora
V O N U N T E R W E G S
Alte Bäume, eine magische Grotte und der Westen! Wir verabschiedeten uns aus Chia und nahmen Kurs in Richtung S’Ortu Mannu. Dieser Ort, welcher übersetzt soviel wie “großer Gemüsegarten“ heißt, besteht aus einem weitläufigen Olivenwald, welcher jahrhundertealte Olivenbäume beherbergt. Der Legende nach gehört fast jeder Familie von Villamassargia solch ein Olivenbaum. Nachdem wir hier etwas durch den Olivenhain spaziert waren, setzten wir unseren Roadtrip nach Domusnovas fort. Hier befindet sich die Grotta San Giovanni, welche wir uns ebenfalls ansehen wollten. An der Grotte angekommen nahm uns eine freundliche Mitarbeiterin der Grotte in Empfang und rüstete uns mit Schutzhelmen aus. Nachdem diese aufgesetzt waren, tauchten wir in das, immer dunkler werdende, Höhlensystem ein. Die verschiedenen, und teils wie gemalten, Gesteinsformationen waren sehr interessant anzusehen und wirkten sehr beruhigend. Hinter jeder Ecke gab es ein neues kleines Naturwunder zu entdecken, welche uns als gesamte Familie begeisterte und den Grottenbesuch zu einem absoluten Highlight machte. Am Nachmittag nahmen wir dann Kurs auf die Westküste Sardiniens, die unseren Roadtrip über die Mittelmeerinsel ab sofort ebenfalls prägen sollte. Bereits auf den ersten Kilometern entlang der Westküste, wirkte diese auf uns wilder und karger, als das was wir bisher von Sardinien gesehen hatten. Wir waren neugierig und gespannt darauf, was uns hier erwarten würde. Am frühen Abend erreichten wir mit dem Capo Pecora unser nächstes und zugleich letztes Ziel des heutigen Tages, welchen wir mit einem gemütlichen Spaziergang zum Kap und der im Mittelmeer untergehenden Sonne abgeschlossen hatten.
H I G H L I G H T
Der Besuch der Grotta San Giovanni war ehrlich gesagt mein erster Besuch einer größeren Grotte bzw. solch einem Höhlensystem. Dieser Besuch war ein absolutes Highlight, das ich nur jedem Sardinienbesucher ans Herz legen kann. Es war faszinierend zu sehen, welche Naturwunder sich im Verborgenen befinden und mit dieser und natürlich auch mit allen anderen Höhlen und Grotten zum Ausdruck gebracht werden können.
W I S S E N S W E R T
Die Grotta San Giovanni ist ein 860m langes Höhlensystem. Da durch die Grotte in der Vergangenheit eine Straße hindurchführte, welche heute nur noch zu Fuß begangen werden kann, ist die Grotta San Giovanni, die längste befahrbare Grotte der Welt. Die Grotte ist daher auch problemlos mit Kinderwagen oder Rollstühlen zu begehen. Am Eingangsbereich hat man sogar die Möglichkeit sich Fahrräder für den Grottenbesuch auszuleihen. Während unserer Reisezeit im März, hatten wir diese beeindruckende Grotte sogar für uns ganz alleine. Die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise erfahrt ihr direkt auf der Homepage der Grotta San Giovanni.
01.04.2023 | Is Arutas und Bosa
V O N U N T E R W E G S
Reiskörner und bunte Häuser! Unser nächstes Ziel entlang der Westküste befand sich auf der Sinis Halbinsel. Hier besuchten wir den Strandabschnitt von Is Arutas, welcher unter Einheimischen auch gern als „Spiaggia di Riso“ bezeichnet wird, was auf Deutsch übersetzt Reiskornstrand heißt. Die Bezeichnung kommt nicht von irgendwoher. Der Sand an diesem Strandabschnitt besteht aus kleinen Quarzsteinchen, welche Reiskörnern ähneln und zudem wirklich sehr schön anzusehen sind. Bevor wir Is Arutas verlassen wollten, kam ein mobiler Käseverkäufer auf uns zu und lud uns spontan zu einer kleinen Käseprobe ein. Natürlich mit der Hoffnung etwas von seinem selbst hergestellten Käse auch an den Mann zu bringen, was er mit seinen leckeren Produkten natürlich auch schaffte. Unsere Reise führte uns weiter in die Kleinstadt Bosa, welche für ihre schmalen Gassen und vor allem bunten Häuschen bekannt ist. Auf den Spuren der Dolce Vita schlenderten wir gespannt durch die schönen Gassen und konnten bei den zahlreichen Fotomotiven einige Fotos auf unserer Kamera festhalten. Bosa war während unserem Aufenthalt so gut wie leergefegt. Man merkte deutlich, dass wir außerhalb der Hauptreisezeiten hier waren, was irgendwie auch sehr angenehm war. Am Abend verließen wir das Stadtzentrum und nahmen einen Stellplatz für die kommende Nacht direkt am Meer ein. So ging es nach einer leckeren Pizza mit Meeresrauschen ins Bett.
H I G H L I G H T
Auch wenn wir heute wieder einiges zu sehen bekommen haben, geht mein Highlight des Tages an unsere Begegnung mit dem netten Käseverkäufer Salvatore und der spontanen Käseprobe vor unserem Wohnmobil. Ich finde es besonders schön auf Reisen mit Einheimischen in den Kontakt zu treten. Kann man dabei noch etwas über das Land oder ein regionales Produkt erfahren, hat das für uns einen ganz besonderen Wert.
W I S S E N S W E R T
Falls ihr durch Sardinen reisen solltet, werdet ihr auf eurem Weg immer wieder an kleinen Ständen vorbei kommen, an denen ihr regionale und oft selbst hergestellte Produkte wie z.B. Olivenöl, Wein, Käse, Früchte und Gemüse erwerben könnt. Geht unbedingt auf diese netten Menschen zu, kauft etwas Leckeres ein und unterstützt die heimische Bevölkerung ein wenig damit. Hier ist euer Geld bestens angelegt :).
02.04.2023 | Alghero und Badesi
V O N U N T E R W E G S
Im Wettlauf mit dem Regen! Am heutigen Tag hatten wir das erste Mal auf unserer Reise einen Regentag. Dabei stand eigentlich der Besuch von Alghero auf dem Programm. In der Küstenstadt angekommen, konnten wir den Regen für ein ausreichendes Zeitfenster glücklicherweise hinter uns lassen und dabei schaute sogar immer wieder einmal die Sonne und der blaue Himmel heraus. Mit einigen anderen Wohnmobilen parkten wir direkt auf dem großen Parkplatz gegenüber des Hafens und machten uns dann zu Fuß auf in die Altstadt, welche nur wenige Gehminuten von unserem Parkplatz entfernt war. Im Vergleich zu Bosa, war Alghero doch um einiges belebter und hatte in Bezug auf Restaurants, Cafés und Geschäften doch einiges mehr zu bieten. In der Altstadt solltet ihr entlang der Stadtmauer, unbedingt bei der Gelateria Igloo ein köstliches Eis oder eine Granita probieren. Die Kaltspeisen sind mit viel Liebe selbstgemacht und schmecken wirklich köstlich! Anschließend tauchten wir in die Altstadt von Alghero ein. Schmale Gassen führen zu den verschiedenen Plätzen und Kirchen. Dabei kommt man an zahlreichen mittelalterlichen Baudenkmälern vorbei. Manchmal fühlten wir uns in Alghero sogar wie in Spanien. Und das nicht ohne Grund! Durch den katalanischen Einzug aus der Kolonialzeit, spricht sogar noch heute ein Teil der Einwohner katalanisch. Nach einer ausgiebigen und schönen Städtetour durch die Altstadt Algheros, erreichten wir mit dem wieder einsetzenden Regen unser Wohnmobil. Unsere Camper-App von Park4Night führten uns an die Nordküste von Sardinien. In Badesi hatten wir einen abgelegenen Strandparkplatz ausfindig gemacht, welchen wir am frühen Abend erreicht hatten. Hier verbrachten wir noch etwas Zeit am Strand und zogen uns mit der einsetzenden Dunkelheit zurück in unser Wohnmobil.
H I G H L I G H T
Wow, am Strand von Badesi wurden wir mit einem unglaublich schönen Sonnenuntergang beglückt. Die sehr raue See in Verbindung mit dem warm leuchtenden Farbenspiel am Himmel, war sehr beeindruckend und wurde zur späten Stunde sogar unser Highlight des Tages.
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Wer in Sardinien am Nachmittag eine Stadt besucht und dort auf geschlossene Ladengeschäfte trifft, sollte sich nicht wundern. Zwischen 13:00Uhr und 16:30/17:00Uhr, haben diese nämlich Ruhezeit. Daher lohnt es sich eher am Vormittag oder am späteren Nachmittag, die verschiedenen Städte zu besuchen.
03.04 - 04.04.2023 | La Maddalena
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In der Karibik Sardiniens angekommen! Spontan nutzten wir unseren Standort um mit dem Schiff von Palau auf die Inselgruppe von La Maddalena überzusetzen. Von der Neugierde und Abenteuerlust getrieben, konnten wir einen Stellplatz auf der Insel Isola Giardinelli ausfindig machen. Über einen schmalen, zugewachsenen und teils unbefestigten Weg, welcher von tiefen kleinen und breiten langen Löchern geprägt war, bahnten wir uns den Weg mit unseren stolzen 7,2m Länge, ins Nirgendwo. Nach dieser nervenaufreibenden Tortur, waren wir angekommen, angekommen im Paradies. Eine kleine windgeschützte Bucht, umgeben von großen hellen Felsen, grüner Natur und türkis leuchtendem Wasser. Wow, was für ein Ort! So schön dieser auch war, passte nachdem wir hier zwei Tage verweilt sind unser Bauchgefühl nicht mehr hierher. Wir hatten auf der Suche nach einem Stellplatz auf La Maddalena zahlreiche Bewertungen der einzelnen Stellplätze gelesen und bei einem Großteil der Berichtenden, wurden durch die Polizei teils satte Strafen inklusive Platzverweise verhängt. Leider hatten zu unserer Zeit auch noch die sehr wenigen Campingplätze auf der Inselgruppe geschlossen, was wiederum nur das Freistehen als Option darstellte. Diese Zwickmühle führte dazu, dass wir die Inselgruppe nach einem Abstecher in die gleichnamige Stadt La Maddalena, wieder verließen. Wer nach La Maddalena kommt wenn Campingplätze geöffnet haben oder wem das Risiko des Freistehens auf der Inselgruppe egal ist, kann hier sicherlich eine traumhafte Zeit verbringen, was euch meine Bilder gleich zeigen werden. Uns war es am Ende doch etwas zu heiß :).
H I G H L I G H T
Das glasklare türkis leuchtende Wasser, die kleine traumhafte Bucht, die prägenden rund harmonisch in die Landschaft verschmelzenden Felsformationen und die im Wind geneigten Wacholderbüsche, machten unseren super schönen Stellplatz, auch wenn er nicht ganz legal war, zu einem klaren Highlight.
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Von der Gemeinde Palau an der Nordküste Sardiniens, erreicht man die Inselgruppe von La Maddalena in 20 Minuten mit den Fähren von Delcomar. Während den Haupttageszeiten, pendelt die Fähre stündlich zwischen den beiden Häfen von Palau und La Maddalena. Die Preise für die Fähre staffeln sich (Stand: 04/2023) wie folgt: Erwachsene = 3,70€, Kinder 4-11 Jahre = 3,10€, Fahrzeug unter 4,5m = 10,50€, Fahrzeuge über 4,5m = 23,10€.
05.04 - 06.04.2023 | Cannigione
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Die letzten Tage auf dem Campingplatz! Unsere letzten Tage auf unserem Roadtrip auf Sardinien, verbrachten wir auf dem Campingplatz Isuledda bei Cannigione. Wir konnten hier einen wunderschönen Stellplatz direkt am Strand des Campingplatzes beziehen. Es handelte sich bei unserem Stellplatz um einen Platz der Kategorie „Paradise“. Unser Stellplatz war durch die hervorragende Lage leider nicht günstig und kostete uns pro Tag stolze 76,90€ + Umweltgebühr. Uns gefiel es hier jedoch so gut, dass wir sogar länger blieben als vorerst geplant. Für uns war es hier der perfekte Ort um nochmal etwas Ruhe zu finden und um unsere Akkus aufzuladen. Bei traumhaftem Wetter konnten wir hier eine wundervolle Zeit verbringen.
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Unser Stellplatz der Kategorie „Paradise“ war für uns perfekt. Zwischen Eukalyptusbäumen und direkter Strandlage kamen wir Erwachsenen zur Ruhe und unsere Kinder konnten sich am seicht abfallenden Strand vergnügen. Trotzdessen, dass es sich hier doch um einen hochpreisigen Platz handelte, war er definitiv ein Highlight auf unserer Reise.
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Die Preise lagen auf dem Campingplatz Isuledda (Stand: 04/2023) in der Nebensaison zwischen 39,60€ und 94,20€ und in der Hauptsaison zwischen 43,20€ und 104,70€. Der Campingplatz bietet sämtliche Annehmlichkeiten wie ein Restaurant, ein Café, einen Supermarkt, eine Tauchschule sowie einen Bootsverleih, einen Spielplatz und die gängigen sanitären Einrichtungen, welche im Preis mit inbegriffen waren. Website des Campingplatzes: www.isuledda.it
07.04.2023 | Olbia und Fährfahrt nach Livorno
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Dort wo unser Insel-Roadtrip begonnen hatte, endete er auch wieder! Nachdem wir am Nachmittag unseren schönen Stellplatz auf dem Campingplatz Isuledda verlassen hatten, ging es für uns weiter nach Olbia. Wir hatten erneut die nächtliche Fähre mit Grimaldi Lines für unsere Rückreise gebucht. Da die Einschiffung erst um 20:30Uhr begann, verbrachten wir noch etwas Zeit in Olbia. In der Stadt, die auch gerne durch die an- und abreisenden Fährschiffe, als Tor von Sardinien bezeichnet wird, lohnt es sich entweder bei der Ankunft oder bei der Abreise, durch die Gassen zu schlendern. Entlang der berühmtesten Straße von Olbia, der Torso Umberto, vorbei am schönen steinernen Gotteshaus der Chiesa Parrocchiale di San Paolo Apostolo, bis hin zu den kleinen netten Piazzas der Stadt. Auch wir wählten diesen Weg durch Olbia und genossen unsere letzte Zeit auf Sardinien. Um 22:30Uhr verabschiedeten wir uns dann von Sardinien und nahmen winkend Kurs in Richtung italienischem Festland und der Hafenstadt Livorno, welche wir am nächsten Morgen erreichen würden.
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Olbia, die viertgrößte Stadt Sardiniens, die mit ihrem einzigartigen Charm und ihrer Gemütlichkeit sehr angenehm auf uns wirkte und mit ihrer historischen Altstadt, das letzte Highlight auf unserem Roadtrip war.
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Die meisten Reedereien bieten für die Fährfahrten nach und von Sardinien, je zwei Fährverbindungen pro Tag an. Einmal die Fahrt über den Tag und einmal die Fahrt über die Nacht. Auch wenn die Nachtfahrten etwas teurer sind, kann man sich hier einen ganzen Tag sparen und kommt am nächsten Morgen erholt an seinem Ziel an.