Eines der bekanntesten und artenreichsten Wildschutzgebiete Afrikas, im Nordosten von Südafrika gelegen, wo die majestätischen Big 5, bestehend aus Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel, beheimatet sind. Dort wo der wilde Busch auf einer vergleichbar großen Fläche wie das Bundesland Rheinland-Pfalz, Safaribegeisterte und Tierfreunde aus der ganzen Welt in seinen Bann zieht. Ein Fleckchen Erde, welches vor Lebendigkeit, vor Vielfalt und einem skrupellosen Überlebenskampf, kaum stärker geprägt sein könnte. Willkommen zum Teil 2 meiner Reise durch Südafrika, willkommen im Kruger Nationalpark!
AUF EINEN BLICK
Reiseland: Südafrika
Reiseziel: Teil 2 - Kruger Nationalpark
Zeitraum Kruger Nationalpark: 12.12 - 21.12.2022
Zeitraum gesamte Reise: 02.12 - 21.12.2022
Camps Kruger Nationalpark: Berg-en-Dal, Satara, Shingwedzi, Skukuza
Hilfsmittel: South African Wildcard
Beförderungsmittel: Lufthansa, Airlink, Bluu Car Rental
Teil 2 | Kruger Nationalpark
Im zweiten Teil unserer Reise durch Südafrika, führte uns unser Weg mit einem Inlandsflug, von Kapstadt in den Nordosten des Landes. Unser Ziel war der internationale Flughafen von Johannesburg, welchen wir nach nach einem angenehmen Flug mit der südafrikanischen Fluggesellschaft Airlink, erreicht hatten. Vom Flughafen Johannesburg trennte uns nun noch eine Fahrstrecke von rund 400km, bis zum Malelane Gate des Kruger Nationalparks. Das Gate befindet sich im Süden des Nationalparks und bietet sich mit dem Crocodile Bridge Gate, bestens für die Anreise auf dem Landweg an. In diesem Kontext möchte ich zudem erwähnen dass, das etwas weiter südöstliche gelegene Numbi Gate, unbedingt gemieden werden sollte! In der Vergangenheit kam es kurz vor dem Gate immer wieder zu teils heftigen Übergriffen. Das Numbi Gate ist in Südafrika als gefährlicher Crime-Spot bekannt. Nachdem wir am Malelane Gate sämtliche Formalitäten erledigt hatten, waren wir endlich wieder zurück, zurück im Kruger Nationalpark! Als erste Unterkunft wählten wir das ebenfalls im Süden gelegene Berg-en-Dal Restcamp, welches nach einer Nacht den Ausgangspunkt unserer Reise durch den Kruger Nationalpark darstellte. Wir hatten den Kruger Nationalpark in der Vergangenheit bereits mehrmals bereist und legten hier den Fokus meistens auf den südlichen und zentralen Teil des Nationalparks. Daher wollten wir dieses Mal unbedingt bis ganz in den Norden des Wildschutzgebietes vordringen. Um dieses Vorhaben umsetzten zu können, hatten wir uns über die Zeit im Kruger Nationalpark in insgesamt vier Restcamps eingebucht. Vom bergig gelegenen Berg-en-Dal Restcamp, bahnten wir uns unseren Weg über das berühmt berüchtigte, im Raubkatzen Gebiet beheimatete, Satara Restcamp, bis in das nördliche und ruhig gelegene Shingwedzi Restcamp, von welchem wir uns den geplanten Norden unter die Lupe nehmen konnten. Das letzte unserer vier Camps war zum Ende unserer Reise das Skukuza und zugleich auch größte Restcamp, des Nationalparks. Mit unvergesslichen Momenten, spannenden Erzählungen und unzähligen Fotos auf den Speicherkarten meiner Kamera, endete eine wieder einmal wunderschöne Reise durch Südafrika. Lasst uns nun aber ans Eingemachte gehen und in den wilden Busch des Kruger Nationalparks abtauchen. Hinterlasst mir am Ende dieser Story gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag.
Oben links die Schaltfläche zum Öffnen des Kartenmenüs anwählen
12.12.2022 | Anreise zum Kruger Nationalpark und Berg-en-Dal
V O N U N T E R W E G S
Wir verabschiedeten uns von Kapstadt! Früh verabschiedeten wir uns von unserer super freundlichen Gastfamilie und unserer wunderschönen Unterkunft in Hout Bay. Durch einen typischen Montagmorgen Stau einer Großstadt, gerieten wir etwas in Stress, schafften es aber dennoch rechtzeitig zum Flughafen. Nach der Sicherheitskontrolle nutzten wir unsere übrige Zeit bis zum Boarding um die luftseitige Bidets Premier Lounge mit unseren Priority Pässen zu nutzen. Die Lounge war modern, sauber und hielt für ihre Gäste eine breite Auswahl an Speisen und Getränken bereit und ermöglichte zudem eine gute Sicht auf das Vorfeld des Flughafens. Der Flug von Cape Town nach Johannesburg verlief sehr angenehm. Besonders das Bordpersonal war sehr zuvorkommend. Als Familie mit Kindern erhielten wir sogar eine persönliche Sicherheitsunterweisung. In Johannesburg angekommen, trennten uns rund vier Stunden vom Malelane Gate des Kruger Nationalparks. Aufgrund der Nähe zum Malelane Gate, wählten wir für unsere erste Nacht das Berg-en-Dal Restcamp. Die Malelane - Berg-en-Dal Kombination, praktizierten wir für die erste Nacht bereits mehrfach, welche sich immer bewährt gemacht hatte. Als wir das Gate passiert hatten, freuten wir uns endlich wieder hier sein zu dürfen. Das Teleobjektiv auf die Kamera geschraubt und schon war der Safari-Modus aktiv. Bereits in den ersten Stunden im Kruger Nationalpark gab es einiges zu sehen. Sogar ein Löwenrudel lag in weitester Entfernung im Busch. Nachdem wir unseren Schlüssel für unsere Backsteinhütte im Berg-en-Dal Restcamp entgegen genommen und das Nötigste für das Abendessen eingekauft hatten, ließen wir den Abend gemütlich ausklingen und krochen früh in unsere Moskitozelte und freuten uns auf den nächsten Tag im südafrikanischen Busch.
H I G H L I G H T
Es war für uns ein absolutes Highlight nach der Corona-Pandemie endlich wieder im größten Wildschutzgebiets Südafrikas sein zu dürfen. Allein das Passieren des Gates, brachte einen gewissen Gänsehautmoment mit sich. Man muss einfach selbst hier gewesen sein um dies nachvollziehen zu können :). Freut euch daher auf neue spannende Geschichten aus dem Kruger Nationalpark!
W I S S E N S W E R T
Achtung! Reist man aus östlicher Richtung, wie in unserem Fall aus Johannesburg in den Kruger Nationalpark, bietet sich das Malelane Gate bestens an, um in das Wildschutzgebiet zu gelangen. Nordöstlich des Malelane Gates, befindet sich das sogenante Numbi Gate mit der vorgelagerten Numbi Route. Verzichtet unbedingt auf diese Straße um über das Numbi Gate in den Kruger einzureisen. Dieser Bereich ist für zahlreiche schwerwiegende Übergriffe und Raubüberfälle auf Touristen bekannt. In jüngster Vergangenheit wurde hier sogar ein deutscher Tourist erschossen.
13.12.2022 | Berg-en-Dal nach Satara
V O N U N T E R W E G S
Der erste richtige Tag auf Safari hatte es bereits in sich! Der Wecker klingelte früh am Morgen. Vom immer wieder einsetzenden Regen begleitet, ging es in den ersten richtigen Safari-Tag, im Kruger Nationalpark. Wir erkundeten vorerst das, im Süden gelegene, Berg-en-Dal Gebiet. Ziel war es neben schönen Tiersichtungen eventuell Nashörner zu entdecken. Durch die, im südlichen Teil des Nationalparks herrschenden, klimatischen Bedingungen verbunden mit der hier vorkommenden Vegetation, stehen hier die Chancen am besten auf die streng beschützten Tiere zu treffen. Nashörner konnten wir leider keine ausfindig machen, dafür machte sich im dichten Busch ein Leopard bemerkbar. Bereits am ersten Tag auf eine der seltenen Raubkatzen zu stoßen ist nicht die Normalität. Der Tag begann daher bereits vielversprechend. Unser nächstes Camp lag mit dem Satara Restcamp im zentralen und berühmt berüchtigtem Raubkatzengebiet des Kruger Nationalparks. Um in das verhältnismäßig weit entfernte Satara Restcamp zu gelangen, nutzten wir die Hauptstraßen H3, H1-2 und H1-3 via Skukuza. Hätte man uns vorher erzählt, was wir auf diesen Streckenabschnitten erleben würden, hätten wir es selbst nicht geglaubt. Neben bestens mit der Landschaft harmonierenden Zebras, Giraffen, Elefanten, verschiedenen Antilopen und Gefieder, bekamen wir bereits die komplette Bandbreite der Raubtiere zu Gesicht. Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen und sogar die seltenen African Wild Dog’s, waren zu beobachten. Wir konnten unser Safari-Glück selbst kaum glauben und waren neugierig, was uns während unserer weiteren Zeit auf Safari erwarten würde. Am Abend im Satara Restcamp eingetroffen, schlugen wir hier für die kommenden drei Nächte unser Lager auf.
H I G H L I G H T
Unser erster Safari-Tag, vor allem mit den Sichtungen der verschiedenen Raubtiere, war ein absolutes Highlight! Raubkatzen und die Sichtung der seltenen African Wild Dog’s, gehört im Kruger Nationalpark und generell auf Safari, aufgrund ihrer Schwierigkeit, zur absoluten Königsklasse.
W I S S E N S W E R T
Der African Wild Dog ist vom Aussterben bedroht. Glücklicherweise leben im größten Wildschutzgebiets Südafrikas, dem Kruger Nationalpark, ein paar wenige der seltenen Populationen. Mit viel Glück, lassen sich somit die, im Rudel lebenden und für ihre Brutalität bei der Jagd bekannten, Wildhunde, im Nationalpark beobachten. Wieso Brutalität bei der Jagd? Wild Dog’s zerreißen ihre Beute auf eine spielerische Art und Weise lebend, bevor sie diese verspeisen.
14.12 - 15.12.2022 | Satara
V O N U N T E R W E G S
Im berühmt berüchtigten Raubkatzengebiet! Im zentralen Kruger Nationalpark, befindet sich das Satara-Gebiet mit dem gleichnamigen Satara Restcamp. Das Gebiet und besonders der Streckenabschnitt der S100 ist aufgrund der hier vorhandenen Buschlandschaft mit ihrer ewigen Weite, der Hotspot und bekannteste Ort für die Sichtung von Raubkatzen. Das Satara Restcamp gehört mit seiner landschaftlichen Gegebenheit zu einem unserer liebsten Camps, welches wir bei unseren Reisen in den Kruger Nationalpark so gut wie immer besuchen. Auch wenn es sich bei den staatlichen von Sanparks geführten Camps um organisierte Camps mit verschiedenen Unterkünften, Shops und Restaurants handelt, ist man immer noch im südafrikanischen Busch. Während unserem Aufenthalt im Satara Restcamp, hatten wir daher leider mit einigen Strom- und Wasserausfällen zu tun. Während unserer Zeit im Satara-Gebiet, durften wir bei extrem heißen Temperaturen bis 48°C einige tolle und interessante Tiersichtungen erleben. Leider machte sich der Raubkatzen-Hotspot zu unserer Zeit nicht bemerkbar. Bis auf einen korpulenten männlichen und vermutlich schon älteren Leoparden, welcher durch den Busch streifte, machten sich keine weitere Raubkatzen bemerkbar. Auch wenn Hyänen keine Raubkatzen sind, zählen sie klar zu den Raubtieren des Nationalparks. Hier konnten wir einige Jungtiere ausfindig machen, welche gemütlich vor ihrem Bau lagen. Auffällig waren dieses Mal jedoch die zahlreichen Elefanten, welche in diesem Gebiet anzutreffen waren. Vielleicht trauten sich die Raubkatzen auch aufgrund der vielen Dickhäuter nicht aus ihrem Versteck. Man weiß es nicht :). Auch wenn die Raubkatzen zum größten Teil ausgeblieben sind, durften wir eine schöne und spannende Zeit im Gebiet von Satara verbringen und freuten uns anschließend darauf, den nördlichsten Teil des Kruger Nationalparks erkunden zu dürfen.
H I G H L I G H T
Die zwölf Hauptcamps des Kruger Nationalparks liegen direkt im Wildschutzgebiet. Durch Elektrozäune will man verhindern, dass gefährliche Wildtiere in die Camps eindringen. Teilweise gibt es jedoch Tiere, die sich genau wegen den Besuchern hier aufhalten. Das Satara Restcamp ist für die Beheimatung der Honey Badger (Honidachse) bekannt, welche ein höchst aggressives Auftreten an den Tag legen. Gemütlich am Lagerfeuer sitzend, tauchten plötzlich zwei dieser Honigdachse auf und gingen von Hütte zu Hütte. Immer mit der gleichen Vorgehensweise, verschafften sich die Tiere durch ein geschicktes Öffnen von Schubladen, den Zugang zu den Küchen um nach etwas Fressbarem zu suchen. Das zweier Team der hungrigen Honey Badger, zog mit lautstarkem Geklimper durch das Camp und war zum Leid der Bewohner ein absolutes Highlight für uns. So etwas hatten wir im Kruger Nationalpark auch noch nicht erlebt.
W I S S E N S W E R T
Wer sich auf Safari (Game Drive) begibt, hofft natürlich auf spannende und vor allem besondere Tiersichtungen. Hier stehen natürlich die schwer ausfindig zu machenden Raubkatzen hoch im Kurs. Die Erfahrung zeigte immer wieder, dass es sich besonders in den Morgen- und Abendstunden auszahlt den Busch zu durchsuchen. Bei den heißen Temperaturen, welche meistens im südafrikanischen Busch herrschen, bewegen sich die Tiere zur Mittagszeit seltener und liegen eher faul unter schattenspendenden Bäumen und Büschen. Zudem das abendliche Licht perfekt zum Fotografieren und mit der richtigen Technik, ein Garant für einzigartige Erinnerungen ist.
16.12.2022 | Satara nach Shingwedzi
V O N U N T E R W E G S
Unterwegs in den einsamen Norden! Ein über die Nacht anhaltendes Gewitter und ein ständiges Wegbleiben der Stromversorgung, welche extrem heiße Temperaturen in unserer Hütte durch den Ausfall der Klimaanlage mit sich brachte, sorgte für eine sehr unruhige Nacht mit wenig Schlaf. Ich nutzte die frühen Morgenstunden für einen kleinen Game Drive rund um unser Camp. Müde verließen wir dann nach einem typischen Buschfrühstück, das Satara Raubkatzengebiet und nahmen Kurs in Richtung Shingwedzi Restcamp, das sich im nördlichen Teil des Kruger Nationalparks befindet. Bevor wir uns von Satara entfernten, machte das Gebiet seinem Ruf nochmals alle Ehre. Nur wenige Kilometer vom Satara Camp entfernt, lagen zwei männliche Löwen unter einem Busch und waren durch das hohe Gras kaum zu erkennen. Nachdem wir uns hier eine Weile auf die Lauer legten, zeigten sich die Löwen uns kurz und verschwanden dann in den Weiten des Busches. Unser Weg nach Shingwedzi, welchen wir über das Letaba Restcamp wählten, war von schönen Elefantensichtungen geprägt. Sowohl einzelne wie auch größere Herden der Dickhäuter, tummelten sich in den verschiedenen Landschaftszügen und führten uns wieder einmal vor Augen, wie wertvoll es ist, wenn all diese wundervollen Geschöpfe in ihrem natürlichen Lebensraum, leben dürfen. Im Shingwedzi Restcamp wohnten wir in einem schönen und gepflegten kleinem Doppelhaus, welches wir nutzten um den Norden des Kruger Nationalparks unter die Lupe zu nehmen.
H I G H L I G H T
Auch wenn wir wieder einmal beeindruckende Tiere zu Gesicht bekommen hatten, war das kleine und ruhige Shingwedzi Restcamp mein Highlight des Tages. In unserem gepflegten Häuschen mit dem großen sandigen Vorplatz und Grillstelle, ließ sich mit einem leckeren Glas Rotwein der Abend im südafrikanischen Busch mit den ganzen interessanten Geräuschen und einem unglaublichen Sternenhimmel, noch besser genießen.
W I S S E N S W E R T
Der südliche und zentrale Kruger Nationalpark, sind durch die guten Erreichbarkeiten der verschiedenen Camps, die höher frequentierten Bereiche des Nationalparks. Umso weiter man in den Norden des Wildschutzgebietes gelangt, umso ruhiger und menschenleerer wird es im Kruger Nationalpark. Wer somit den Busch mit seiner Artenvielfalt so gut wie für sich alleine haben möchte, ist den Gebieten von Shingwedzi und Punda Maria bestens aufgehoben.
17.12.2022 | Shingwedzi und Punda Maria
V O N U N T E R W E G S
Zwischen Elefantenrettung und Raubkatzen! Der einsame Norden des Kruger Nationalparks, war für uns bisher unbekanntes Gebiet. Das sollte sich während dieser Reise ändern. Vom Shingwedzi Restcamp machten wir uns auf den Weg zum Punda Maria Restcamp, welches das nördlichst gelegenste Restcamp des Kruger Nationalparks ist. Von hier sollte es dann weiter in Richtung Parfuri Gate und Parfuri Grenzübergang gehen. Zuvor wurden wir jedoch mit einer noch nie erlebten Situation konfrontiert. Kurz vor dem Punda Maria Restcamp, fand ein kleines Elefantenjunges nicht mehr zu seiner Herde zurück und heftete sich schutzsuchend an die wenigen vorbei kommenden Fahrzeuge. Bei Temperaturen zwischen heißen 35 und 40 Grad, mussten wir handeln. Unsere restlichen Wasservorräte nutzten wir dazu um den kleinen Elefanten zum einen von außen zu kühlen und zum anderen mit Trinkwasser zu versorgen, was dem kleinen Kerl sichtbar gut tat. Ein ebenfalls helfendes südafrikanisches Paar, hatte zwischenzeitlich bereits einen Ranger über die hilflose Lage des Elefanten informiert. Die Begegnung mit diesem kleinen Elefanten war einzigartig, beeindruckend und wird sicherlich unvergesslich bleiben. Ob es der kleine Elefant ohne dessen Herde in dieser skrupellosen Wildnis überlebt, bleibt fraglich. Wir erkundeten weiter den Norden des Nationalparks und gelangten irgendwann vom Nyala-Trail der S64 auf den Pafuri-Loop der S63. Nachdem wir zwischenzeitlich so gut wie jeden der zahlreichen Streckenabschnitte des Kruger Nationalparks mindestens einmal passiert hatten, kamen wir schnell zu dem Entschluss, dass es sich bei diesen beiden Strecken mit um die schönsten des ganzen Nationalparks handeln würde. Die unterschiedlichen Vegetationsformen, entlang des Flusses mit den zahlreichen unterschiedlichen Wildarten war wundervoll. Generell hat uns der nördliche Teil des Kruger sehr gut gefallen. Um pünktlich um 18:30Uhr zur Torschließung am Camp sein zu können, änderten wir am Nachmittag den Kurs und traten die Rückfahrt nach Shingwedzi an. Diese hatte es dann nochmal richtig in sich! Kurz nach dem Abzweig zum Punda Maria Camp, verweilte ein männlicher Löwe in einer jedoch zum Fotografieren ungünstigen Entfernung, unter einem Busch. Ungefähr eine halbe Stunde vor Shingwedzi, konnten wir im offenen Buschland unseren Augen nicht trauen als wir gleich vier Geparden, ebenfalls in einer weiteren Entfernung, entdecken konnten. Die Zeit zur Torschließung drängte und wie hätte es nicht anders kommen können? Kurz vor unserem Camp lief ein, mit einer prachtvollen Mähne, geschmückter Löwe schlagartig vor unserem Auto auf die Straße und verweilte anschließend nur wenige Meter von uns entfernt am wieder beginnenden Buschland. Mit einer klitzekleinen Verspätung trafen wir nach einem sehr ereignisreichem Tag im Shingwedzi Restcamp ein und mussten die erlebten Ereignisse erst einmal am Lagerfeuer verdauen.
H I G H L I G H T
Einem Elefantenjungen so nahe zu kommen, diesem dazu helfen zu können und innerhalb kürzester Zeit auf zwei Löwen und vier Geparden zu treffen ist eigentlich so gut wie unmöglich. Als wäre das Elefanten- und Löwenglück nicht groß genug gewesen, ist es schon fast ein Sechser im Safari-Lotto, auf gleichzeitig vier Geparden zu stoßen. Auch wenn die Sichtungen zum Fotografieren nicht optimal gewesen sind, war dieser Tag schon fast mehr als ein Highlight!
W I S S E N S W E R T
Der Kruger Nationalpark geht grenzübergreifend in den Limpopo Nationalpark von Mosambik über. Eine Grenzüberschreitung ist an den Grenzposten Parfuri und Giryondo möglich. Für die Einreise benötigt man als deutscher Staatsbürger ein Visum, welches legal nicht kurzfristig zu erhalten ist. Zudem ist der Grenzübertritt hier nur mit einem 4x4 Geländefahrzeug möglich.
18.12.2022 | Shingwedzi nach Skukuza
V O N U N T E R W E G S
Von Nord nach Süd! Unsere Zeit in Shingwedzi und dem nördlichen Kruger Nationalpark ging zu Ende. Auch unsere letzten Tage in Südafrika waren gezählt und so machten wir uns wieder auf den Weg in den südlichen Teil des Nationalparks. Rund 275km quer durch fast den ganzen Nationalpark trennten uns von unserem nächsten Camp. Von Shingwedzi ging es über Letaba und Satara, in das Skukuza Restcamp, wo wir unsere letzte Unterkunft im Kruger Nationalpark und in Südafrika bezogen hatten. Auf dem Weg nach Skukuza konnten wir einige Elefanten, Büffel, Zebras, Giraffen, verschiedene Antilopen und interessante Vogelarten beobachten. Immer wieder trieben zudem größere Gruppen von Pavianen, welche hier in Südafrika Baboons genannt werden, ihr Unwesen. Raubkatzen bekamen wir bei unserer langen Nord/Süd Durchquerung dieses Mal leider nicht zu sehen. Am Abend bezogen wir nach mehreren Anläufen im Skukuza Restcamp, welches das größte und meist besuchte Camp im Nationalpark ist, eine funktionsfähige afrikanische Rundhütte und schlugen unser letztes Lager für diese Reise auf. Den Abend ließen wir im Cattle Baron Restaurant bei leckerem Steak, Pasta und Wein ausklingen und freuten uns auf einen letzten großen Safari Tag im Kruger Nationalpark.
H I G H L I G H T
Paviane treten meistens in größeren Gruppen auf. Diese wortwörtlichen Affenbanden stellen den ganzen Busch auf den Kopf. Man sollte sich bei einem Aufenthalt im Kruger Nationalpark unbedingt einmal dieses wilde Treiben anschauen. Einige Minuten legte solch eine Pavian-Bande die ganze Straße lahm, was wir gerne so hinnahmen und sogar zu einem kleinen Highlight wurde.
W I S S E N S W E R T
444km trennen das südlichste Malelane Gate vom nördlichst gelegenen Parfuri Gate. Im Kruger Nationalpark herrscht ein strenges Tempolimit, was zwar selten, aber tatsächlich sogar kontrolliert wird. Auf geteerten Straßen gilt das Tempolimit von 50km/h und auf unbefestigten Straßen von 40km/h. Für die besten Tiersichtungen wird ein Limit von 25km/h empfohlen. Durch die genannten Geschwindigkeitsbeschränkungen benötigt man um von A nach B zu kommen länger als sonst. Dies sollte unbedingt bei der Tourenplanung berücksichtigt werden. Kommt man zu spät am Camp-Tor an, werden sogar Geldstrafen erhoben.
19.12.2022 | Skukuza, Crocodile Bridge und Lower Sabie
V O N U N T E R W E G S
Auf der Suche nach den Nashörnern! Kommt man in das größte Wildschutzgebiet Südafrikas, hofft man natürlich auf die Sichtung der Big 5. Diese fünf Tiere bestehend aus Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn, kann man wohl auf keinem Fleck der Erde besser zu Gesicht bekommen, als im Kruger Nationalpark. Da wir bis auf das Nashorn bereits alle Tiere der Big 5 entdecken konnten, machten wir uns auf die Suche nach den Nashörnern. Hierfür bietet sich besonders der südliche Teil des Krugers, sehr gut an. Von unserem Camp in Skukuza begaben wir uns also auf Pirschfahrt und knöpften uns dafür den südöstlichen Teil zwischen Crocodile Bridge und Lower Sabie vor. Über die verschiedensten Strecken versuchten wir unser Glück, was am Ende des Tages nicht auf unserer Seite stand. Auch wenn die besonderen Sichtungen ausgeblieben waren, erfreute ich mich an der Fotografie von kleinen Bienenfressern. Auch wenn es manchmal nicht ganz so einfach war, diese kleine und schöne Vogelart vor die Kamera zu bekommen, sorgte ein wenig Geduld dann doch für mein persönliches Big-Picture an diesem Tag. Nachdem am Abend der Grill angeworfen wurde, bewaffneten wir uns anschließend mit unseren Taschenlampen um eine letzte kleine Nachtwanderung durch unser Camp zu machen um tatsächlich noch auf unser Highlight des Tages zu stoßen.
H I G H L I G H T
Bei Nacht das Camp zu erkunden, dabei den Geräuschen des Busches zu lauschen und in einen ungewohnt dunklen Himmel mit tausenden von Sternen zu blicken, macht eine Nachtwanderung durchaus zu etwas Besonderem. Als wir jedoch nichts ahnend durch unser Camp schlichen, trauten wir unseren Augen kaum, als plötzlich ein Stachelschwein vor uns stand. Das nachtaktive Tier war von dieser Begegnung wohl genau so überrascht wie wir und suchte durch unsere blendenden Taschenlampen im nächstgelegenen Gebüsch das Weite. Ein Stachelschwein zu entdecken gehört durchaus zu einer besonderen Sichtung und sorgte am späten Abend für ein tolles Highlight.
W I S S E N S W E R T
Durch die Schließzeiten der Camp-Tore, hat man nach dem Sonnenuntergang nur noch mit einem Ranger die Möglichkeit, in den Nationalpark zu gelangen. Einige nachtaktive Tiere kann man aber auch im Camp entdecken. Daher empfehle ich unbedingt auch mal eine Nachtwanderung durch das Camp zu machen. Indem man mit den Taschenlampen das Umfeld absucht, kann man Tiere anhand ihren leuchtenden Augen ausfindig machen. Dabei sollte man unbedingt auch in die Bäume schauen.
20.12 - 21.12.2022 | Skukuza, Lower Sabie und Rückreise nach Deutschland
V O N U N T E R W E G S
Der Busch meinte es nochmal gut mit uns! Unser letzter Reisetag in Südafrika war angebrochen. Um 19:40Uhr ging unser Rückflug von Johannesburg nach Frankfurt. Da uns ein langer Tag und eine Nacht mit wenig Schlaf bevorstand, planten wir ein ausgiebiges Frühstück im Mugg&Bean Café, des Lower Sabie Restcamps ein und nahmen somit einen kleinen Umweg in Kauf, der zugleich für einen etwas verlängerten und abschließenden Game-Drive sorgte. Nach unserer leckeren Stärkung, welche etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hatte als geplant, waren wir spät dran und fuhren vom Lower Sabie Restcamp direkt über den schnellsten Weg zum Crocodile Bridge Gate um uns vom südöstlichsten Gate des Nationalparks und von diesem faszinierenden Ort zu verabschieden. Bevor es jedoch soweit war, überschlugen sich nochmals die Vorkommnisse. Geparden wurden im Busch gesichtet. Die Situation kaum realisiert, bewegten sich gleich drei der eleganten Raubkatzen auf uns zu und nahmen sogar eine Weile neugierig auf der Straße Platz um dann wieder genau so schnell im Busch zu verschwinden, wie sie gekommen waren. Wow, war für ein Moment. Die Zeit wurde zu unserem Gegenspieler. Etwas mehr als 450km lagen noch vor uns und schließlich würde das Flugzeug nicht auf uns warten. Auf der anderen Seite konnten wir uns diese Sichtung auch nicht einfach entgehen lassen. Kurz vor dem Gate dann das nächste Hindernis. Zwei Löwinnen und ein Löwe spazierten zur Freude zahlreicher Nationalpark Besucher, gemütlich auf der Straße entlang. Unfassbare Momente, die manch ein Besucher des Nationalparks in vielen Jahren so nicht zu Gesicht bekommt. Mit diesem krönenden Abschluss verabschiedeten wir uns aus dem Kruger Nationalpark und sagten auf Wiedersehen. Eine beeindruckende Reise neigte sich mit der Fahrt zum internationalen Flughafen von Johannesburg dem Ende zu. Mit zahlreichen Erlebnissen, Eindrücken, schönen Begegnungen und viel Sonnenschein, durften wir wieder einmal eine unvergessliche Zeit in Südafrika verbringen. Auf unserem Rückflug sorgte die Lufthansa-Crew dann sogar noch für ein Happy-End. Auf dem Hinflug sehr enttäuscht gewesen, sorgte bei unserem Rückflug eine sehr freundliche und aufmerksame Crew für ein angenehmes Flugerlebnis.
H I G H L I G H T
Die Begegnung und Nähe zu den schnellsten Landtieren der Welt, war unglaublich. Auf vielen Reisen in den Kruger Nationalpark auf solch eine Gepardensichtung hin gefiebert, trat die sehnlichst erhoffte Sichtung aus dem nichts ein und wurde nicht nur zum Highlight des Tages, sondern wohl eines der gesamten Reise.
W I S S E N S W E R T
Wer von einer Safari unvergessliche Eindrücke mit Nachhause bringen möchte, kommt kaum an einer entsprechenden Fotoausrüstung vorbei. Hier sollte unbedingt ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von mindestens 300mm mit dabei sein. Ich persönlich nutze hauptsächlich die Sony α7 IV Kamera, das Sony 150-600mm Teleobjektiv, sowie das Sony 24-105mm Alroundobjektiv. Zu dieser Ausrüstung solltet ihr zudem ein geeignetes Fernglas zum Absuchen der Landschaft dabei haben. Hier nutze ich das kompakte Steiner Safari UltraSharp Fernglas.
Commentaires