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  • AutorenbildDaniel Rieß

Vom Allgäu zur Zugspitze - Ein Bayerisches Winterwochenende bei Kaiserwetter

Mitte Februar nutzten wir das kaiserliche Wetter für ein zauberhaftes Winterwochenende in Bayern. Nach einem leckeren und zünftigen Mittagessen auf dem Kemptner Markt, sollte es an den Schlössern in und um Schwangau in die königliche Natur gehen. Vom Allgäu ging es anschließend weiter an den höchsten Berg Deutschlands in die Zugspitz Region, die zwischenzeitlich zu unserer zweiten Homebase gehört und bei jedem Aufenthalt eine sagenhafte Bergkulisse in Aussicht stellt.

13.02.2021 | Kempten im Allgäu

Wer an einem Mittwoch oder an einem Samstag bereits einmal in der Kemptner Innenstadt unterwegs war, wird sicherlich am Wochenmarkt auf dem Hildegardplatz vorbei gekommen sein. Regionale Lebensmittel, leckere Backwaren und zünftige Köstlichkeiten werden hier im Schatten der Basilika St. Lorenz verkauft. Neben dem normalen Marktreiben, entwickelt sich der Hildegardplatz vor allem samstags zu einem beliebten Treffpunkt der Allgäuer. Bei Speis und Trank werden hier die aktuellen Neuigkeiten ausgetauscht und nette Pläuschchen gehalten. Auch wir waren bereits in der Vergangenheit schon einige Male auf dem Kemptner Wochenemarkt und wollten hier auch bei diesem Trip einen Stop zum Mittagessen einlegen. Daher starteten wir unsere kleine Wochenendreise am Samstagmorgen den 13.02.2021 gegen 10:00Uhr um pünktlich zum Mittagessen in Kempten zu sein. Auch hier war das Wetter klasse, jedoch versprach das Thermometer eisige Kälte, die wir nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen waren auch ziemlich schnell zu spüren bekamen. Die Minustemperaturen wären prinzipiell kein Problem gewesen. Der eisige Wind wurde aber besonders im Schatten mit der Zeit ziemlich unangenehm. Auf dem Markt war aufgrund Corona natürlich nicht so viel Betrieb wie zu normalen Zeiten. Zudem galt auf dem ganzen Platz und in einigen Bereichen der Innenstadt FFP2 Maskenpflicht. Daher holten wir uns etwas zu Essen und begaben uns etwas Abseits der Verkaufsstände an einen leeren Platz und ließen uns das Mittagessen schmecken währenddessen wir das Markttreiben beobachteten. Falls Ihr auch einmal den Weg nach Kempten im Allgäu finden solltet, kann ich Euch auf dem Wochenmarkt vor allem die etwas pikante Bergsteigerwurst mit Brezel oder die frisch geschabten Kässpatzen (Spätzle) empfehlen. Zum Nachtisch machen sich auch außerhalb der Weihnachtszeit die selbst gebackenen Lebkuchen mit verschiedenen Schokoladenüberzügen sehr schmackhaft im Gaumen. Nachdem wir noch eine Runde um den Hildegardplatz spazierten, trieb uns die Kälte trotz Sonnenschein leider auch schon wieder zu unserem Auto. Es war wieder einmal sehr lecker gewesen und so verabschiedeten wir uns von Kempten in Richtung Königsschlösser von Schwangau.


Der Wochenmarkt auf dem Hildegardplatz



Die Basilika St. Lorenz befindet sich direkt am Hildegardplatz



Das Mittagessen genossen wir bei Sonnenschein am Fuße der Basilika



Die frisch gehobelten Kässpatzen aus diesem kleinen Gefährt sind sehr zu empfehlen



Nach dem Essen schlenderten wir noch etwas durch die naheliegende Umgebung



Vorbei an der Kemptner Residenz ging es dann auch schon wieder zurück zum Auto




13.02.2021 | Schwangau mit Alpsee und Königsschlössern

Nachdem wir uns aus Kempten im Allgäu verabschiedet hatten, erreichten wir nach ca. 40 minütiger Autofahrt, die kleine Gemeinde Schwangau. So klein der Ort auch sein mag, umso größer ist dessen Bekanntheit. Allein die wunderschöne Lage mit dem Tegelberg und dem Alpsee machen einen Besuch von Schwangau wohl mehr als lohnenswert. Auch wenn die Hauptdarsteller von Schwangau die genannten Naturschätze etwas in den Schatten stellen, ergibt die Kombination wohl das gewisse Königliche etwas. Von wem ich spreche? Natürlich von den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau. Wo zu normalen Zeiten fast schon der Ausnahmezustand hinsichtlich der Touristenmassen herrscht, ist der vor allem bei asiatischen Besuchern, während der Corona Pandemie zu einem übersichtlichen und fast schon vergleichsweise verlassenem Ort geworden. Okay, wir müssen es zugeben! Natürlich sind wir von genau dieser Situation ausgegangen und beabsichtigten genau aus diesem Grund, genau zu dieser Zeit diesen Ort zu besuchen. So wurde der Besuch in Schwangau für uns zu einem fast schon einzigartigen Erlebnis. Wir parkten auf dem Parkplatz, P4 Königsschlösser, der sich genau unterhalb des Schlosses Hohenschwangau und nur wenige Schritte vom Alpsee entfernt befindet. Ein perfekter Ausgangspunkt für unser Vorhaben wie wir fanden. Wir wollten bei dem strahlend blauem Himmel die Natur, den See und die traumhafte Bergkulisse genießen um einfach einmal dem eintönigen und langweiligen Lockdown-Alltag zu entfliehen. Der Blick währenddessen auf die Meisterwerke an Königsschlössern machte den Plan nahezu perfekt. Der Wind hatte nachgelassen und so konnte die Sonne ihre ganze Energie entfallten und den kalten Temperaturen entgegenwirken. Zu Beginn unseres Aufenthalts in Schwangau, folgten wir linksseitig dem Alpsee-Rundwanderweg. Gemütlich wollten wir den zugefrorenen und mit einer leichten Schneeschicht bedeckten See umrunden. Für die Umrundung des Sees, muss man eine Strecke von rund 5 Kilometern hinter sich legen, die in einer Zeit von ca. 2 Stunden erreicht sein sollte. Zahlreiche Bänke laden am ehemaligen Ruder-, Angel- und Baderevier der ehemaligen Königsfamilie zum Verweilen und Entspannen ein. Wir waren guter Dinge, doch leider wurde der Rundweg ab ca. der Hälfte der Strecke schmaler, abschüssiger und somit mit dem Kinderwagen nicht mehr passierbar, was uns letztlich zum Umdrehen zwang. Der Stimmung brachte das natürlich keinen Umbruch und so schlenderten wir in aller Ruhe wieder am Seeufer entlang, zurück nach Schwangau. Auch wenn alle Geschäfte bis auf wenige Imbisse geschlossen hatten, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, auch in der Gemeinde einen Spaziergang zu unternehmen. Währenddessen konnte man immer wieder einen Blick auf das majestätische Schloss Neuschwanstein werfen, welches in dieser Kulisse wirklich schön anzusehen war. Der Besuch hatte sich wahrlich gelohnt und ist besonders in diesen Zeiten mit sehr wenigen Besuchern eine absolute Empfehlung. Den Aufenthalt während unseres Besuchs konnte man mit einem heimischen Aufenthalt in der Natur vergleichen und hatte wiederrum im Gegensatz für uns persönlich keinen touristischen Charakter. Daher spreche ich die Empfehlung gerne und mit bestem Gewissen auch zu Pandemiezeiten aus. Dem Gemüt und dem Wohlbefinden tat der Tapetenwechsel mehr als gut!


Am späten Nachmittag setzten wir unsere kleine Reise fort und machten uns an Füssen vorbei auf in Richtung österreichische Landesgrenze. Unser nächstes Ziel, das sich in der Zugspitz Region befand ist nämlich am schnellsten über das Tiroler Lermoss und Ehrwald zu erreichen. Aufgrund der Pandemie durften wir, um nicht mit der Quarantäneverordnung in Berührung zu kommen, ausschließlich den Weg durch Österreich zur Durchreise nutzen. Am ehemaligen Grenzposten patrouillierten schwer bewaffnete Soldaten des Bundesheers und die Polizei um jedes passierende Fahrzeug zu kontrollieren. Für unsere Durchreise erhielten wir am Grenzposten ein Dokument, das mit Datum und Uhrzeit gestempelt war, das bei der Ausfuhr aus Österreich ebenfalls zur weiteren Kontrolle und Sicherstellung der ausschließlichen Durchreise dienen sollte. Der Hinweis das Fahrzeug auf keinen Fall auf österreichischem Boden zu verlassen war unmissverständlich. Wer sich nun fragt ob bei meiner Erzählung die Fantasie mit mir durch gegangen ist, oder ich mich um einige Jahrzehnte in der Zeit vertan habe, den muss ich hiermit leider enttäuschen. Auch wir fanden die Situation erschreckend, rechneten aber bei unserem Vorhaben durchaus damit. Wir schenkten der Situation keine weitere Aufmerksamkeit und erfreuten uns im Gegenzug an den leeren Straßen in Richtung Fernpass. Kurz davor bogen wir dann nach Lermoss ab um dann kurz vor Ehrwald links in Richtung Deutschland abzubiegen. Vor uns türmte sich die Zugspitze angestrahlt von der bereits untergehenden Sonne, auf und erinnerte an frühere und unbeschwertere Zeiten in den Tiroler Bergdörfern am Fuße der Zugspitze. Nachdem wir Österreich hinter uns gelassen hatten, fuhren wir nach Grainau wo wir den Abend in unserer eigenen Bleibe bei einem leckeren Abendessen gemütlich ausklingen ließen.


Das Schloss Hohenschwangau oberhalb unseres Ausgangspunktes



Tolle traditionelle Einkehrmöglichkeiten, jedoch nicht zu Coronazeiten



Von Schwangau hatten wir natürlich auch direkt einen Blick auf das Schloss Neuschwanstein



Ein wahrliches Winter Wonderland entlang des Alpsee Rundwegs



Der Alpsee



Über den gefrorenen Alpsee hatte man einen beeindruckenden Blick auf das angrenzende Bergpanorama



War das etwa der Schwan von Schwangau?



Der Alpsee Rundweg führt abwechselnd über Wald- und Uferwege



Immer wieder beeindruckte der Weg mit einem tollen Panorama



Auf unserem Rückweg hatten wir immer wieder eine tolle Sicht auf Neuschwanstein



Zum Abschied von Schwangau lag uns das Schloss Neuschwanstein das letzte Mal zu Füßen



Auf der Durchreise durch Österreich, türmte sich das markante Bergmassiv der Zugspitze in die Lüfte



In Grainau angekommen machten die Berge bereits Vorfreude auf den nächsten Tag




14.02.2021 | Grainau, der Eibsee und Garmisch

Nach einer angenehmen Nacht, Frühstückten wir gemütlich und machten uns dann am Vormittag wieder auf in die Natur. Da es von unserer Wohnung aus nur ein Katzensprung bis zum Eibsee ist, wollten wir das tolle Wetter nutzen um einige Stunden am See zu verbringen. Der Eibsee liegt direkt am Fuße der Zugspitze auf einer Höhe von rund fast 1000m über dem Meeresspiegel. Im Sommer wird der Eibsee auch die Deutsche Karibik genannt. Der bei Einheimischen und Touristen sehr beliebte See ist sowohl im Sommer aber natürlich auch im Winter eines der Top Ausflugsziele in der Zugspitz Region. Wer eine lohnenswerte Umrundung des Eibsees vornehmen möchte, ist ca. 2 Stunden unterwegs. In dieser Zeit bringt man dann rund 7km hinter sich. Auch der Eibsee war wie am vergangenen Tag der Alpsee, gefroren und mit einer Schneeschicht überdeckt. Die direkt am Seeufer sich auftürmende Zugspitze ergab mit dem See ein grandioses Panorama. Durch die anhaltende Kälte war die Eisschicht des Eibsees sehr sehr dick. So nutzen wir und einige andere Besucher die winterliche Möglichkeit den See auf direktem Wege und über das Eis zu überqueren. Auch wenn das Eis sehr dick war, begleitete uns während den ersten Metern ein etwas mulmiges Gefühl. Daher solltet ihr bei solchen Aktivitäten immer sehr sehr vorsichtig sein und die Beschilderung am Seeufer beachten. Als wir auf dem See unterwegs waren, zeigte sich uns ein nochmals anderen Blick auf die Umgebung wie sonst vom Uferweg. Auf dem Eis hatte natürlich auch unser Sohn einen großen Spaß. Der rutschige Untergrund war bis dato noch unbekannt und brachte zugleich jede menge Freude beim umher rutschen mit sich. Zugegebenermaßen hatten auch wir Erwachsenen Spaß dabei :).

Nach unserem Besuch des Eibsees, machten wir noch einen kleinen Abstecher nach Garmisch. Es war Sonntag und so schlenderten wir bei geschlossenen Geschäften durch die Straßen der Innenstadt. Trotzdessen, dass es ein Sonntag war, merkte man die Pandemie deutlich. Wo sich einst in Restaurants Menschen tummelten, herrschte verlassene Leere. Dennoch nutzten wir die Möglichkeit um einige Schritte durch das Zentrum zu schlendern. Zu Pandemie Zeiten, lohnt es sich aber doch eher, die Natur aufzusuchen. Am späteren Nachmittag verabschiedeten wir uns dann von der Bergwelt um Garmisch-Partenkirchen und traten die Rückreise an. Wir freuten uns bereits auf ein baldiges Wiedersehen und fieberten nun dem Frühling mit wärmeren Temperaturen entgegen.


Unsere Hausberge in Grainau strahlten bei bestem Wetter



Am Eibsee angekommen, stand die Zugspitzbahn aufgrund Corona leider still



Wir folgten dem schmalen Eibsee-Rundweg



Auf unserem Weg beglückte uns die Zugspitze immer wieder mit einem grandiosen Panorama



Der gefrorenen Eibsee am Fuße der Zugspitze lockte einige Besucher auf das Eis



Auch wir begaben uns auf das Eis und genossen die Sonne



An wenigen Stellen zeigte sich ein Teil des Sees mit leuchtendem und glasklarem Wasser



Unter dieser dicken Eisschicht befindet sich im Sommer die Deutsche Karibik :)



Auch unser kleiner Mann fand es auf dem See äußerst sehenswert



Über das Seeufer verließen wir das Winter Wonderland am Eibsee in Richtung Garmisch



Die Innenstadt von Garmisch war wie leergefegt, glänzte aber trotzdem mit schönen Gebäuden



Mit dem Blick auf die St. Martin Pfarrkirche verabschiedeten wir uns schließlich aus Garmisch und aus Bayern

Daniel Rieß
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