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  • AutorenbildDaniel Rieß

Die Zugspitze - Zwischen Gipfelglück und kritischem Touristenansturm

Mit 2962m ist die Zugspitze die „Top of Germany“ und somit der höchste Berg Deutschlands. Ein Parade-Aussichtsberg welcher bei gutem Wetter den so genannten 4-Länder-Fernblick über Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien ermöglicht. Ein Berg der zwischen anstrengenden Gipfelbesteigungen mit glücklichen Bergsteigern und dem, immer größer werdendem, Ansturm von Touristen aus nah und fern polarisiert. Die Zugspitze, ein Berg der Superlative, welcher als ganzjähriges Ziel per Seilbahn, für Jedermann zu erreichen ist.

 

AUF EINEN BLICK

Reiseland: Deutschland, Österreich

Reiseziel: Zugspitze

Zeitraum: 30.10.2022

 


30.10.2022 | Die Zugspitze „Top of Germany“


V O N U N T E R W E G S

Die Zugspitze, mit 2962m der höchste Berg Deutschlands, und zugleich ein Ort, den man als deutscher Staatsbürger, einmal im Leben besucht haben sollte. Der Spätherbst zeigte sich mit sonnig warmen Temperaturen von seiner besten Seite. Mit der Bayerischen Zugspitzbahn ging es daher für uns vom Bahnhof Kreuzeck / Alpspitzbahn, bis zur Haltestelle des Eibsees. Hier wechselten wir dann von der historisch geprägten Zahnradbahn, auf die neue und hochmoderne Seilbahn, um direkt auf die Zugspitze zu gelangen. Wir nutzten für unser Vorhaben die Rundreise Tageskarte der Zugspitze für 63,00€ pro Erwachsener. Hier war die Fahrt mit der Bayerischen Zugspitzbahn, die Berg- und Talfahrt mit der Zugspitz-Seilbahn sowie eine unbegrenzte Fahrt mit der Gletscherbahn enthalten. Zudem dürfen Kinder unter 6 Jahren die Beförderungsmittel kostenlos nutzen, was uns bei unserem Besuch zu Gunsten kam. Bereits die Fahrt mit der Seilbahn auf den höchsten Berg Deutschlands war ein kleines Erlebnis, welches den Eibsee immer kleiner, und die steilen sich auftürmenden Felswände immer größer werden ließ. Nach nur rund 10 Minuten erreichten wir dann die Zugspitze. Auch wenn es auf einer Höhe von fast 3000m etwas kühler als im Tal war, konnte das Wetter wohl kaum besser sein. Vom Parade-Aussichtsberg der Alpen, erfreuten wir uns über eine weitreichende Aussicht, welche uns sogar den 4-Länder-Fernblick (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien) über die zahlreichen Zwei- und Dreitausender sowie dem einzigen Viertausender der Ostalpen, ermöglichte. Neben dem Staunen, lud die Plattform der Zugspitze zum Verweilen und Genießen ein. Zu jeder Himmelsrichtung eröffnete sich ein neues und beeindruckendes Bergpanorama. Der Hauptdarsteller der „Top of Germany“war jedoch zweifelsfrei, das in der Sonne gold schimmernde, Gipfelkreuz der Zugspitze, welches sich nur in den seltensten Fällen ohne Menschen ablichten ließ und lässt. Nachdem wir das Panorama eine ganze Weile auf uns wirken gelassen hatten, vollzogen wir vorbei am Münchner Haus des Deutschen Alpen Vereins, den höchstgelegensten Grenzübergang von Deutschland nach Österreich. Nach nur wenigen Schritten in Tirol angekommen, konnte man über den Zugspitzgletscher bis in das Tal nach Ehrwald und Lermoss blicken, welches wir bei jeder unserer Reisen nach Grainau, passierten. Aber nicht nur das ist Zugspitze! Neben der besonderen Atmosphäre des höchst gelegensten Ortes Deutschlands, mit seiner wunderbaren Bergsicht, ist die Zugspitze auch ein Ort, welcher dem Andrang der Touristen aus Nah und Fern gerecht werden möchte. Mit den unterschiedlichen Restaurants, einem Souvenirshop und den verschiedenen Themenausstellungen wie z.B. dem Eiskristall und dem Museum der Bayerischen Zugspitzbahn, ist die Zugspitze ein ausgeklügelter Besuchermagnet. Auch wir kamen auf der Zugspitze auf unsere Kosten und freuten uns zudem, unseren Kindern den höchsten Punkt Deutschlands bereits in jungen Jahren zeigen zu dürfen. Es war ein tolles Erlebnis die Zugspitze besucht zu haben. Wir, bzw. ich, werde sicherlich noch einmal auf eine Höhe 2962m kommen. Dann jedoch mit Helm, Wanderschuhen und Kletterausrüstung. Ein noch nicht erfülltes Ziel auf meiner Bucket-Liste, ist es nämlich, die Zugspitze über eine der verschiedenen Aufstiegsrouten, zu besteigen.


H I G H L I G H T

Die traumhaft markante Aussicht vom höchsten Berg Deutschlands ist bei gutem Wetter ein absolutes Highlight. Der 4-Länder-Fernblick nach Deutschland, Österreich, Italien und in die Schweiz, die Aussicht auf den Zugspitzgipfel mit Jubiläumsgrat sowie der Blick in das Tal zum blau leuchtenden Eibsee, lassen diesen Berg bei einem Besuch zu einem absoluten Bergerlebnis werden.


W I S S E N S W E R T

Möchte man den höchsten Berg Deutschlands mit der Seil- oder Zahnradbahn besuchen, stehen den Besucherinnen und Besuchern drei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zwei der Möglichkeiten führen über Deutschland und eine Möglichkeit über Österreich, auf die Zugspitze.


Seilbahn Zugspitze: Über die Seilbahn Zugspitze, gelangt man seit dem 21.12.2017 von der bayerischen Talstation des Eibsees, mit einer hochmodernen Seilbahn auf die „Top of Germany“. Die Fahrt mit der Seilbahn lässt sich mit der bayerischen Zugspitzbahn für die Anreise kombinieren. Auch wir nutzten diese Möglichkeit. Zudem fahren Kinder bis 6 Jahren, kostenlos. Link zur Seilbahn Zugspitze


Bayerische Zugspitzbahn mit Gletscherbahn: Mit der bayerischen Zugspitzbahn, gelangt man vom Zugspitzbahnhof in Garmisch-Partenkirchen, über verschiedene Aus- und Zugstiegsmöglichkeiten direkt mit der traditionellen Zahnradbahn bis auf das Zugspitz-Platt. Hier umgestiegen, geht es dann mit der Gletscherbahn direkt bis zum Gipfel der Zugspitze. Link zur bayerischen Zugspitzbahn


Tiroler Zugspitzbahn: Möchte man von Österreich aus, auf die Zugspitze fahren, muss man sich in die Tiroler Gemeinde Ehrwald begeben. Von Ehrwald gelangt man mit der Tiroler Zugspitzbahn in nur wenigen Minuten direkt auf die Zugspitze. Link zur Tiroler Zugspitzbahn







30.10.2022 | Zwischen Gipfelglück und Touristenansturm


Z U M N A C H D E N K E N

Auch wenn wir eine wirklich tolle und beeindruckende Zeit auf der Plattform der Zugspitze verbracht hatten, waren wir von einer Sache tatsächlich etwas erschrocken. Auf der Zugspitz-Plattform, treffen sich zahlreiche Touristen und Bergfreunde, die den Weg auf den höchsten Berg Deutschlands über die Seil- oder Zahnradbahn hinter sich gebracht haben. Zudem kommen auf der Plattform Bergsteiger an, welche unter schweißtreibenden, anspruchsvollen und teils riskanten Bedingungen, den Weg zu Fuß bis hierher geschafft haben. Von hier aus das glänzende Gipfelkreuz als Ziel auf dem Ostgipfel der Zugspitze im Blick, wird es problematisch. Das Gipfelkreuz ist von der Zugspitz-Plattform, für Jedermann zugänglich. Was die Tatsache mit sich bringt, dass sich zahlreiche Gäste mit keinerlei Bergausrüstung im legeren Straßenoutfit und Turnschuhen, auf zum Gipfelkreuz machen. Neben dem, für Bergsteiger sicherlich nervigen und störenden, Touristenansturm auf die „Top of Germany“, sind diese Aktionen ganz klar lebensgefährlich. Immer wieder ließen sich Menschen beobachten, die sich in einer völligen Unsicherheit, entlang des Stahlseils durch bereits vorhandene Schneefelder nach oben und nach unten hangelten. Als wäre das nicht genug, mussten sogar kleine Kinder und Hunde unter diesen Umständen in Richtung Kreuz transportiert werden. Daher ist es kritisch betrachtet für mich nicht nachvollziehbar, wie man solch ein Unterfangen organisatorisch zulassen kann. Ohne Übertreibung könnte hier bereits ein Fehltritt zu einem Absturz und somit zu schweren Verletzungen, verbunden mit einer aufwändigen Rettung, oder sogar im schlimmsten Fall bis zum Tode, führen. Ein Risiko, welches man meiner Meinung nach bewusst, den geübten und gut ausgerüsteten Bergsteigern überlassen sollte, welche unter diesen Voraussetzungen und Eigenverantwortung das Risiko, so gering wie möglich halten. Dadurch, dass die Zugspitze über die verschiedenen Bahnen besucht werden kann, eröffnet sich für all diejenigen die, den höchsten Berg Deutschlands nicht zu Fuß erklimmen können, eine einmalige Möglichkeit, dieses Bergerlebnis selbst erleben zu können, was auch wir in diesem Rahmen mit unseren kleinen Kindern gerne genutzt haben und von diesem Besuch mehr als begeistert waren. Es sollte jedoch ganz klar zur Sicherheit der Gäste, zwischen alpinem Gelände und Bergattraktion unterschieden werden!


Ein Foto mit dem Gipfelkreuz der Zugspitze ist beliebt und lässt die Gefahren in den Hintergrund rücken



Oft staut es sich auf dem Weg zum Gipfel



Aus der hinzukommenden Ungeduld werden alternative und noch riskantere Wege eingeschlagen



Selbst mit Kindern werden waghalsige Auf- und Abstiege unternommen



Es kann nicht schnell genug gehen



Schützende Ausrüstung? Fehlanzeige!



Die Zugspitze, ein wundervoller Berg, dessen Kritik, ausschließlich an den Menschen gerichtet ist!

Daniel Rieß
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