Am Sonntag den 26.03.2017 ging es nach unserem Städtetrip durch Salzburg wieder zurück nach Deutschland. Das in Bayern liegende Berchtesgadener Land lockte uns mit seiner Natur. Unser Ziel war der am Watzmann liegende Königssee. Reist man mit dem PKW über Schönau an, gelangt man vom anliegenden Parkplatz nach einem kleinen Fußmarsch zum Bootsanleger. Wie ein Fjord zieht sich der 7,7km lange smaragdgrüne See durch die angrenzende Berglandschaft.
Mit einem Elektroboot kann man sich auf den See begeben. Das Hauptziel der zahlreichen Besucher ist ausnahmslos die Wallfahrtskapelle St. Bartholomä. Die Hin- und Rückfahrt kostet pro Person rund 15€. Diverse Wanderruten können auch von anderen Haltepunkten in den mit dem Boot angesteuert werden. Hierzu sollte jedoch die richtige Jahreszeit beachtet werden.Begibt man sich dann auf See, gleitet man fast geräuschlos über das glasklare Wasser. Ein Bootsmann informiert während der Fahrt über den Königssee und dessen Umgebung. Auf etwa halber Strecke nach St. Bartholomä legen die Boote einen Stopp vor der in die Höhe ragende Echowand ein. Der Bootsmann zückte seine Trompete und fing an darauf zu spielen. Das erzeugte Echo begeisterte uns und wurde zu einem besonderen Erlebnis.
Nach einigen Minuten erreichten wir anschließend St. Bartholomä. Die Wallfahrtskapelle liegt am Westufer des Sees auf der kleinen Halbinsel Hirschau. Bequem erreicht man die Kapelle nur auf dem Seeweg. Zu Fuß gelangt man zu diesem idyllischen Ort jedoch teils nur über hochalpines Gelände. Die Kapelle galt früher als Schutzherr der Almbauern. Im Sprachgebrauch ist mit St. Bartholomä nicht nur die Kapelle gemeint sondern bezieht sämtliche Gebäudekomplexe wie das Jagdschloss mit Restaurant, das Fischereihaus sowie das Watzmannostwand-Lager und weitere kleinere Gebäude mit ein. Da unsere Zeit etwas begrenzt war, besichtigten wir die Gebäude, gingen den St. Bartholomä-Rundweg entlang und genossen das traumhafte Bergpanorama. Die Anblicke der zum Teil noch schneebedeckten Berggipfel machten bereits wieder große Lust auf die ein oder andere Bergtour. Bevor wir uns wieder mit einem Boot auf die Rückfahrt begaben, ließen wir es uns nicht nehmen noch auf eine kleine Mahlzeit im Biergarten der Traditionswirtschaft des Jagdschlosses einzukehren. Einen deftigen Bergsteigereintopf, Apfelstrudel mit Vanillesoße und ein kühles erfrischendes bayrisches Bier dazu, können wir an dieser Stelle nur wärmstens empfehlen. Es war köstlich!
Ein toller Tag neigte sich langsam auch schon wieder dem Ende zu. So ließen wir mit unserem Boot St. Bartholomä hinter uns und konnten dabei noch ein paar nette Fotos schießen. Das Watzmann-Ostwand-Lager und der Blick auf das Bergmassiv haben mich neben der tollen Landschaft sehr beeindruckt. Das Lager liegt am Fuße der höchsten Wand der Ostalpen. Die Bergsteigerhütte steht von Anfang/Mitte Juni bis Anfang/Mitte Oktober ausschließlich Bergsteiger der Ostwand für eine einmalige Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. Mal sehen, vielleicht führt mein Weg irgendwann einmal von St. Bartholomä aus in höheres Terrain. Der Reiz wäre auf jeden Fall groß ;). So machten wir uns nach zwei tollen Tagen wieder auf den Weg in das rund 400km entfernte Schwabenländle.