Am 15. April 2020 erreichte mich die Diagnose "COVID-19 positiv". Nach längeren Überlegungen bin ich zu dem Entschluss gekommen, Informationen und vor allem Empfindungen zu meinem persönlichen Krankheitsverlauf hier auf meinem Blog zu veröffentlichen. Dieser Bericht handelt ausschließlich, wie bereits erwähnt, über meine persönlichen Erfahrungen und soll keine medizinische Einschätzung ersetzen. Vielleicht können Betroffene jedoch trotzdem von meiner Geschichte profitieren sowie Mut und Vertrauen fassen.
Weit entfernt und irgendwie doch so nah. Der neuartige COVID-19-Virus ist weltweit in aller Munde und bestimmt unseren Alltag. Man beobachtet die wechselnden Maßnahmen der Entscheidungsträger und fiebert dem zurückliegenden Leben in der Normalität hinterher. Das Gefühl in einem schlechten Kinofilm mitzuwirken macht sich breiter und breiter. Doch plötzlich verändert sich der eigene Körper, seltsame Krankheitssymptome schleichen sich ein, man will es nicht wahrhaben und sucht andere Auslöser für das plötzliche Missempfinden. Einige Tage später, der Film wird noch schlechter, das Telefon klingelt, eine nette Dame des Gesundheitsamtes ist am Telefon: "Leider muss ich ihnen mitteilen: Sie wurden positiv auf COVID-19 getestet!"
Mein COVID-19 Verlauf
Zurückblickend kann ich glücklicherweise von einem milden, jedoch zähen Verlauf meiner COVID-19- Infektion berichten. Begonnen hatte meine Symptomatik mit langsam zunehmendem, trockenen Husten, verbunden mit einer bis dato mir unbekannten Abgeschlagenheit. Im weiteren Verlauf machten sich nur an wenigen Tagen Symptome wie schmerzende Augen und leichte Kopfschmerzen bemerkbar. Fieber, beziehungsweise eine erhöhte Körpertemperatur, blieben komplett aus. Durch das ausbleibende Fieber und dem vorerst milden Husten, machte ich vorerst den intensiv eingesetzten Pollenflug in Verbindung mit meinem leichten Heuschnupfen für meine Beschwerden verantwortlich. Als sich mein Husten nach einer Woche jedoch zu seinem Höhepunkt entwickelt hatte, wurde ich doch vorsichtiger. Dazu machte sich ein seltsames Bauchgefühl bemerkbar, das mich hellhöriger werden ließ. Da zu diesem Zeitpunkt Fieber zum Leitsymptom Nummer eins zählte, wurde bei mir erst am 10. Tag nach der ersten Symptomatik eine Testung auf das neuartige Corona-Virus durchgeführt. Als ich somit am Mittwoch, den 15.April 2020, mein positives Testergebnis bekommen hatte, nahm der Husten bereits wieder an Intensität ab.
Da ich in einem Beruf der kritischen Infrastruktur tätig bin, war es mir wichtig, vor der Arbeitsaufnahme aus dem Krankenstand ein negatives Testergebnis vorweisen zu können. Eine Woche nach meinem positiven Testergebnis waren die Symptome erfreulicherweise bereits wieder stark abgeklungen. Husten entglitt mir kaum noch und ein leichtes Kratzen im Hals sowie leichte Kopfschmerzen zeigten sich nur noch phasenweise. Anlass für mich, nach einer Woche einen erneuten Abstrich auf das Virus entnehmen zu lassen. Dieser fiel leider erneut positiv aus. In der darauffolgenden Woche hielten sich die, soeben geschilderten, Symptome weiterhin aufrecht. Ich fühlte mich gut und fit, jedoch merkte ich aufgrund der fehlenden vollständigen Symptomfreiheit, dass der unerwünschte Gast wohl immer noch sein Unwesen in meinem Hals- und Rachenbereich treiben würde. Da nun jedoch über drei Wochen vergangen waren, wagte ich mich erneut und voller Hoffnung zu meinem dritten Test. Auch dieser Versuch scheiterte und erbrachte mir erneut ein positives Testergebnis. Ob es sich noch um aktive oder bereits schon abgestorbene Vieren in mir handelte, war jedoch unklar. Da ich keinerlei Risiko eingehen wollte, das Virus an andere Menschen zu übertragen, blieb ich daher weiterhin in Quarantäne. Ein weiterer Abstrich war somit erste wieder eine Woche später durchzuführen. Erneut hieß es abwarten. Auch meine leichten Symptome wie seltenes Hüsteln, Kratzen im Hals und leichte Kopfschmerzen begleiteten mich hartnäckig noch weitere Tage. Wenige Tage vor meinem nächsten Abstrich trat dann erfreulicherweise eine erneute Verbesserung ein. Unter einer Symptomfreiheit konnte ich somit genau 30 Tage nach meinen ersten Corona Symptomen meinen 4. Test ablegen.
Die Quarantäne
Nachdem ich am 15. April 2020 mein positives Testergebnis auf das neuartige Corona-Virus durch das Gesundheitsamt mittgeteilt bekommen hatte, wurde mir dazu eine mündliche Anordnung für mich und alle Personen im gleichen Haushalt ausgesprochen. Somit durften meine Familie und ich ab sofort das Haus nicht mehr verlassen. Einen Tag später kam zusätzlich das örtliche Ordnungsamt bei uns zuhause vorbei, um uns zur bereits mündlich ausgesprochenen Quarantäne die schriftliche Anordnung zu übergeben. Das persönliche Erscheinen des Ordnungsamtes hatte natürlich nochmals einen eigenen Charakter und es wurde einem unmissverständlich klar, dass es sich hier um eine klare Ausgangssperre handeln würde. Da ich meinen Symptombeginn recht genau zurückverfolgen konnte, wurde mir die Quarantänezeit rückwirkend auf den ersten Symptomtag angerechnet. Daher hatten wir nur noch eine Quarantänezeit von sechs Tagen zu absolvieren. Die Quarantäne konnte jedoch nur aufgehoben werden, wenn zuvor eine 48-stündige Symptomfreiheit bestehen würde. Da dies bei mir leider nicht der Fall war, verlängerte sich meine Quarantänezeit. Die restliche Familie war komplett symptomfrei und konnte somit nach sechs Tagen aus der Quarantäne entlassen werden.
Eine Quarantäne, sprich eine gesetzliche Anordnung das Haus nicht verlassen zu dürfen, war natürlich eine völlig unbekannte Situation. Zu Beginn macht man sich keine großen Gedanken darüber und man beginnt sich mit allen möglichen Dingen zu beschäftigen um die, auf einmal sehr lang wirkenden Tage, vorüber zu bringen. Leider waren die Beschäftigungsmöglichkeiten recht schnell aufgebraucht und es schlich sich ein Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit ein. Dieser Gemütszustand sollte keineswegs unterschätzt werden. Wenn man genauer hinschaute, wurde man zum Beispiel für die zahlreichen Informationen der Medien sensibler und anfälliger. Daher empfehle ich es an dieser Stelle wärmstens, sich in solch einer Ausnahmesituation mit vielen positiven Dingen zu beschäftigen. Die Quarantäne brachte aber auch positive Aspekte mit sich. Das eigene Bewusstsein wurde wieder einmal kalibriert und man fing an die eigentlich selbstverständlichen Dinge im Alltag wieder intensiver wertzuschätzen. So schlimm wie die aktuelle Corona-Krise momentan auch sein mag, im Nachgang führt sie sicherlich bei vielen Menschen zu einem besseren Bewusstsein in Bezug auf die einfachen und alltäglichen Dinge im Leben. Versteht mich aber bitte nicht falsch - auf eine weitere Erfahrung dieser Art verzichte ich ausdrücklich ;)!
Was mir während meinem Verlauf gut tat
Da es sich bei dem Corona Virus um eine neuartige Mutation der Corona-Viren handelt, sind natürlich auch noch keine Medikamente vorhanden, die zu einer schnelleren Genesung beitragen könnten. Trotzdem fing ich an mich über das Verhalten von Viren etwas schlauer zu machen und versuchte zu verstehen, wie der Körper auf einen solch unerwünschten Eindringling reagiert. Schnell wurde hier das Immunsystem zum großen Thema. Der Körper muss sich mit einem neuen Virus auseinandersetzen, um passende Antikörper entwickeln zu können. Im Umkehrschluss gehören, laut Wissenschaftlern, die Menschen zu einer erhöhten Risikogruppe, die vorerkrankt und geschwächt sind. Sprich, bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, könnte die Erkrankung schwerer und leider auch tödlich ausfallen. Somit war es für mich die klare Schlussfolgerung mein Immunsystem gegen das Virus bestmöglich zu unterstützen. Ich griff zu verschiedenen Mitteln aus der Natur. Literweise heißes Zitronenwasser mit Ingwer, hoch konzentrierter Saft der Wolfsbeere sowie Zistrosenkraut als Tee suchte ich mir aus, um mein Immunsystem zu unterstützen. Auch wenn es Betroffenen während einem milden Verlauf gut geht, sollte man auf Immunsystem schwächende Substanzen vollständig verzichten. Meine Atemwege unterstützte ich zudem durch Inhalationen mit Pfefferminze, Eukalyptus, Thymian und Lavendel. Zu den ganzen unterstützenden Maßnahmen verordnete ich mir einige Sonnenstunden auf dem Balkon, um meinen Vitamin D-Speicher zu befüllen. Falls ihr meine Erfahrungswerte selbst ausprobieren möchtet, solltet ihr diese natürlich im Vorfeld mit eurem Arzt des Vertrauens absprechen.
Was mir während meinem Verlauf nicht gut tat
Da das Virus erst recht spät bei mir entdeckt wurde, waren meine Symptome glücklicherweise bereits wieder rückläufig. Jedoch wird einem während der Quarantäne zuhause schnell langweilig. Man weiß nicht mehr, was man mit der ganzen langen Zeit anstellen soll. Automatisch versucht man sich daher irgendwann mit irgendwelchen Dingen zu beschäftigen. Natürlich spielen hier die digitalen Medien eine ganz große Rolle. Wenn man zuhause sitzt und Zeit hat, merkt man erst einmal was für eine Datenflut im Internet und in den sozialen Medien wie Facebook und YouTube bereitgestellt und veröffentlicht wird. Als schlagartig betroffener wendet sich hier jedoch das Blatt und man muss aufpassen, dass man nicht in eine Art Teufelskreis der negativen Informationen gerät. Nachdem ich die Thematik nun selbst aus der Sicht eines Infizierten begutachten konnte, wurde meine Vermutung noch deutlicher unterstrichen. Medien schlachten dieses Virus in einer Art Katastrophenmodus oder gar -hysterie aus. Die Politik spricht von der größten Herausforderung nach dem zweiten Weltkrieg. Aus anderen Ländern wird gezeigt, wie Verstorbene mit Lastwagen abtransportiert werden. An anderer Stelle werden schwer Erkrankte und beatmungspflichtige Menschen gezeigt. Zudem verbreiten sich Spekulationen darüber, an welchem Tag man zum Beispiel mit einem heftigen Krankheitseinbruch bei Infizierten rechnen müsste. Psychologisch gesehen verursachen diese Unmengen an negativen Informationen Angst und Panik. Das Problem der Angst ist, dass dieser uralte Schutzmechanismus bewiesenermaßen nicht mehr zu klaren und sortierten Gedanken führt.
Es wundert mich daher überhaupt nicht, dass sich gestandene Menschen im Supermarkt wegen einer Packung Toilettenpapier körperlich angehen. Ich habe versucht mich in dieser Informationsflut selbst achtsam zu beobachten. Nachdem ich als Betroffener mit diesen Katastropheninformationen zu tun hatte, konnte ich definitiv emotionale Gemütsveränderungen wahrnehmen. Ein unangenehmes Gefühl der Ungewissheit schlich sich ein. Wem könne ich glauben, was könne ich glauben, was würde noch passieren? Alles keine einfachen Fragen mit noch weniger einfacheren Antworten. Wenn wir jedoch wieder auf unser Immunsystem zurückkommen, bin ich davon überzeugt, dass der eigene psychische Zustand in solch einer Situation, eine Genesung im positiven oder natürlich auch im negativen Sinn beeinflussen kann. Daher mein Appell an Betroffene: Es ist wichtig über eine Sache Bescheid zu wissen. Jedoch solltet ihr eure Informationsquellen gezielt auswählen. Konsumiert nicht zu viel dieser negativen Einflüsse. Es reicht, wenn man sich einmal täglich für nicht allzu lange Zeit über Neuigkeiten informiert. Getreu dem Zitat "Menschen glauben oft der Mehrheit und nicht der Wahrheit", solltet ihr es euch aber nicht nehmen lassen, gewisse Informationen genauer zu hinterfragen.
Abschließend
Ich möchte mit meinem Reiseblog die Möglichkeit nutzen, meinen Leserinnen und Lesern Geschichten über Erlebtes zu erzählen. Auch wenn es bei diesem Beitrag unmissverständlich nicht um das Thema Reisen geht, wäre ich wohl als betroffener dankbar gewesen, auf einen neutral verfassten Bericht eines betroffenen mit einer eher mild-verlaufenden COVID-19 Infektion zu stoßen. Natürlich soll mein Bericht nicht als Maßstab verwendet werden und soll in keiner Weise zu einer Verharmlosung des Virus führen. Das betone ich hier nochmals ausdrücklich. Manchmal kann es Betroffenen jedoch Kraft und einen positiven Lichtblick geben, wenn man nicht nur über angstschürende Nachrichten stolpert.
Bevor ihr euch gleich weiter unten meinem Tagebuch widmen könnt, möchte ich die Gelegenheit nutzen um einen persönlichen Wunsch mit euch zu teilen, der mir während der verlaufenden Corona-Pandemie immer wichtiger geworden ist. Ich bin der Meinung, dass Informationen von politischen Entscheidungsträgern in solchen Krisenzeiten, so neutral wie möglich bewertet werden müssen, und neue Erkenntnisse durch wissenschaftliche Vorgehensweisen eingebracht werden sollten. Hierfür sollten Gremien aus -vor allem- unabhängigen und kritischen Experten gebildet werden, um bestmöglich zu beraten. Nur so können aus meiner Sicht verhältnismäßige und effektive Folgeschritte zum Schutz und Wohl der allgemeinen Bevölkerung getroffen werden.
Zum Abschluss möchte ich ein herzliches Dankeschön an all die Menschen richten, die mich während der Krankheits- und Quarantänezeit helfend und aufmunternd unterstützt haben. Dankeschön!
Allen Betroffenen viel Kraft, Mut und Vertrauen in den eigenen Körper und eine schnelle Genesung.
Symptomverlauf
Mein COVID-19 Tagebuch
Tag 1 - 05.04.2020 - Sonntag
Zurückblickend machten sich am Sonntag, 05. April 2020, die ersten Krankheitssymptome bemerkbar. Ich nahm einen leichten trockenen Husten wahr und zudem konnte ich eine ungewohnte Müdigkeit und Abgeschlagenheit wahrnehmen. Die Pollenzeit hatte soeben frisch begonnen. Daher sicherlich der Husten, zudem waren die Müdigkeit und Abgeschlagenheit schnell auf das, durch den Corona-Virus, erhöhte Arbeitspensum geschoben.
Tag 2 - 06.04.2020 - Montag
Die auffallende Müdigkeit und Abgeschlagenheit war auch am Folgetag weiterhin vorhanden. Zudem hielt der vermutete Heuschnupfen meinen leichten Husten weiterhin aufrecht. Am Abend machten sich dann weitere Krankheitsgefühle bemerkbar. Ich fühlte mich kränklich und kannte das Missempfinden von vergangenen Ankündigungen einer Erkältung. Sicherheitshalber habe ich, aufgrund der momentanen Corona-Pandemie, Fieber gemessen. Die Körpertemperatur lag unter 37°C. Daher alles im grünen Bereich.
Tag 3 - 07.04.2020 - Dienstag
Merkwürdig, ich kenne meinen Körper und ich weiß genau wie es sich im Vorfeld anfühlt, wenn sich eine Erkältung anbahnt. Jedoch waren diese Empfindungen vom Vortag vollständig verschwunden, meine Körpertemperatur war weiterhin im normalen Bereich. Der Husten hielt weiter an, war aber im Vergleich zu den Tagen zuvor weiterhin unverändert und als leicht einzustufen.
Tag 4 - 08.04.2020 - Mittwoch
Die Müdigkeit und Abgeschlagenheit waren weiterhin vorhanden. Der Husten nahm etwas zu und machte sich nun auch beim Treppensteigen bemerkbarer. Zudem fingen ab dem vierten Tag meine Augen an zu schmerzen, wenn ich diese bewegte. Auch dieses Symptom vermachte ich dem Heuschnupfen, da ich mich ansonsten in keiner Weise krank gefühlt hatte. Vorsorgliche Messungen der Körpertemperatur waren weiterhin unter 37°C als normale Körpertemperatur zu bewerten.
Tag 5 - 09.04.2020 - Donnerstag
Die schmerzenden Augen waren weiterhin vorhanden. Die Müdigkeit und Abgeschlagenheit nahmen gefühlt noch etwas zu. Auch mein Husten verstärkte sich und wurde allmählich störender. Langsam verunsicherte mich der vorhandene Husten etwas, da ich diese Art von trockenem Husten eigentlich so nicht kannte. Dr. Google entspannte das Gemüt jedoch schnell wieder und ließ auf eine Bronchitis schließen. Ich fühlte mich nicht krank und hatte zudem kein Fieber, das zu dieser Zeit zum obersten Leitsymptom des Corona Virus zählte. Was für ein dummer Zufall während solch einer Pandemie an einer lästigen Bronchitis zu erkranken.
Tag 6 - 10.04.2020 - Freitag
Meine schmerzenden Augen, zunehmender Husten und ein Empfindungsgefühl wie drei Nächte lang durchgefeiert, begleiteten mich in das anstehende Osterwochenende und führten dazu, dass ich zwischenzeitlich fast täglich bereits am frühen Abend zu Bett ging. Ein wirkliches Krankheitsgefühl blieb jedoch trotzdem weiterhin aus.
Tag 7 - 11.04.2020 - Samstag
Am Samstagmorgen, 11. April 2020, konnte ich nach dem Aufstehen keine Augenschmerzen mehr wahrnehmen. Nach drei Tagen war dieses Symptom wie weggeweht. Ich war zuversichtlich und setzte die Augenbeschwerden nicht mehr mit dem aktuellen Pollenflug und meiner vermeidlichen Bronchitis in Verbindung. Wer kennt ein Zwicken oder Zwacken nicht, das auf einmal da ist aber auch wieder so schnell verschwindet wie es gekommen war?
Tag 8 - 12.04.2020 - Sonntag
Es war Sonntag, es war jedoch kein gewöhnlicher Sonntag. Es war Ostern! Nachdem ich am Morgen von der Arbeit nachhause kam, fühlte ich mich nicht mehr all zu müde und abgeschlagen und versteckte rund um unser Haus die Ostergeschenke für unseren Sohn.
Der hartnäckige Husten war jedoch immer noch da und nahm unter Belastung deutlich zu. Sobald ich tief einatmen wollte setzte sofort ein lästiges Hustengefühl ein. Ich fühlte mich nicht schlecht oder krank, Abgeschlagenheit und die bereits genannte Müdigkeit waren um einiges besser geworden. Doch es machte sich an diesem Ostersonntag zum ersten Mal eine Art Bauchgefühl breit. "Irgendetwas würde nicht mit mir stimmen" flüsterte es mir zu und ließ mehr und mehr einen Corona-Verdacht aufkommen.
Tag 9 - 13.04.2020 - Montag
Alle unterschwelligen Symptome waren verschwunden, ich fühlte mich gut, nur mein Husten näherte sich seinem Höhepunkt. Treppenlaufen oder sonstige kleinere Belastungen lösten einen recht starken Hustenreiz aus der nun begonnen hatte mich zu beunruhigen. Auch mein ungutes Bauchgefühl hielt weiter an und sorgte letztlich dafür, dass ich am Ostermontag das Gesundheitsamt informierte und meine Kontaktdaten für eine Terminvereinbarung zum COVID-19-Abstrich veranlasste.
Tag 10 - 14.04.2020 - Dienstag
Am Dienstagvormittag meldete sich ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes per Telefon bei mir. Nachdem noch weitere Daten erfasst wurden, erhielt ich meinen Termin am gleichen Abend in der Nachbarkommune. Um den weiteren Ablauf nicht zu verzögern, sollte ich mich pünktlich um 18.40 Uhr
an dem, mit Baucontainern provisorisch eingerichteten, Testzentrum einfinden. Der Andrang der zu testeten Personen war größer als gedacht. Im Minutentakt wurden hier zahlreiche Personen, durch größtenteils ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, unter Vollschutz auf das neuartige Virus getestet. Ein überdimensionales Wattestäbchen bahnte sich an der Zunge vorbei in Richtung Rachen. Tiefer, tiefer und nochmal etwas tiefer und der erste Teil war erledigt. Natürlich folgte noch der zweite Streich und so bahnte sich der zweite Teil des Wattestäbchens direkt durch das Nasenloch und stoppte gefühlt nur wenige Zentimeter vor meiner Hauptrechenzentrale namens Gehirn. Natürlich gibt es angenehmere Dinge im Leben aber der Abstrich war nun wirklich auszuhalten. Daher habt bitte keine Angst davor, falls auch ihr einen Test absolvieren müsst. Es ist halb so wild! Zudem möchte ich an dieser Stelle bereits die Gelegenheit nutzen, um dem fleißigen ehrenamtlichen Personal einen großen Dank auszusprechen. Ehrenamt ist das Eine, sich bei der Ausübung der Gefahr auszusetzen, selbst infiziert zu werden natürlich das Andere. Daher: Respekt!
Tag 11 - 15.04.2020 - Mittwoch
Ich fühlte mich gut und vom Gefühl her hat der lästige Husten von Dienstag auf Mittwoch auch etwas an Intensität verloren. Der nachgelassene Husten stimmte mich zuversichtlich und erhöhte die Hoffnung auf ein negatives Testergebnis. Am Mittwochmittag gegen 14.15 Uhr klingelte dann mein Telefon. An der anrufenden Rufnummer erkannte ich bereits, dass es sich bei diesem Anruf um das Gesundheitsamt handeln würde. Auch heute war eine sehr freundliche Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes am Telefon und glich vorerst zur Einhaltung der Datenschutzes weitere Daten mit mir ab. Dann die Nachricht: "Herr Rieß, Sie haben sich gestern auf den COVID-19-Virus testen lassen. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass das Testergebnis positiv ausgefallen ist". Kurze Stille auf beiden Seiten. Zugleich durchschoss mich ein einsetzendes Gefühl der Ungewissheit. Ich äußerte nur, dass das doch nicht wahr sein dürfe. Mit viel Mitgefühl klärte die Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes mich über die weiteren Schritte auf und erhob die Daten der sich im gleichen Haushalt befindlichen Personen. Im Nachgang wurde dann eine mündliche Anordnung zur Quarantäne für mich und alle Personen im gleichen Haushalt ausgesprochen. Auch hier gilt ein Dank an die kompetente Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes. Falls Sie diese Zeilen zufällig erreichen sollten, fühlen Sie sich an dieser Stelle lobend gegrüßt.
Nach dem Telefonat war es erst einmal an der Zeit kurz durch zu atmen und sich wieder zu sortieren. Meine Anordnung zur Quarantäne begann rückwirkend zum Tag der ersten aufgetretenen Symptome. Glücklicherweise besserte sich der vorhandene Husten bereits in kleinen Schritten. Der Höhepunkt der Erkrankung war vermutlich schon überwunden. Diese Gedanken sorgten auf der einen Seite für Zuversicht, auf der anderen Seite erzeugten sie Besorgnis. Eine ganze Weile bin ich unwissend mit einer Corona Infektion meinem Alltag gefolgt und somit auch mit einigen Menschen in Kontakt gewesen.
Tag 12 - 16.04.2020 - Donnerstag
Die erste Nacht als Corona-Infizierter verlief recht gut und der Fokus lag nun ganz klar auf dem Verhaltensmuster meines Hustens. Glücklicherweise hatte sich zum Vortag mit der leichten Verbesserung nichts verschlechtert. Am Mittwochmittag klingelte es dann an der Tür. Zwei Mitarbeitende des örtlichen Ordnungsamtes standen mit Schutzmasken und Handschuhen eingehüllt vor unserer Tür und brachten die schriftliche Anordnung zur Quarantäne vorbei. Nochmals eine Verdeutlichung, dass es nun ernst werden würde und der Weg nach draußen in die Freiheit vorerst gestrichen war. Die Quarantäne wurde mit dem Tag des ersten Symptoms angesetzt und beträgt mindestens 14 Tage. Jedoch muss man 48 Stunden komplett symptomfrei sein, um die Aufhebung der Quarantäne beim Ordnungsamt beantragen zu können. Zudem muss ein Tagebuch geführt werden, in dem zwei Mal täglich die Körpertemperatur und die vorhandenen Symptome eingetragen werden müssen. Hinzu kommt eine Übermittlung der Personendaten aller Kontaktpersonen während des Infektionszeitraums an das Gesundheitsamt. Am Donnerstagabend erhielten wir zudem die Testergebnisse meiner am Vortag getesteten Familienmitglieder, mit denen ich in den vergangenen Tagen in direktem und nahem Kontakt stand. Verwunderlicher- und glücklicherweise fielen hier alle Testergebnisse negativ aus. Gerechnet hatten wir mit dem erfreulichen Ergebnis jedoch keineswegs.
Tag 13 - 17.04.2020 - Freitag
Ich fühlte mich gut, der Husten war nochmals etwas besser geworden und das Reizgefühl beim tiefen Einatmen war so gut wie verschwunden. Manchmal vernahm ich noch ein kurzes Jucken im Hals, das sich jedoch schnell wieder verflüchtigte.
Tag 14 - 18.04.2020 - Samstag
Mein Husten besserte sich weiterhin in kleinen Schritten, die Körpertemperatur im Tagebuch ist bestens und weit von erhöhter Temperatur entfernt. Langsam schlich sich der langweilige Quarantäne-Alltag ein und das permanente Tragen der Schutzmaske wird auf die Dauer lästiger als der vorhandene Husten. Aber was sein muss, muss eben sein.
Tag 15 - 19.04.2020 - Sonntag
Erneut sind kleinere Besserungen, was den Husten angeht, im Symptomtagebuch zu verzeichnen. Am morgigen Montag endet bereits meine offizielle Quarantänezeit. Da ich jedoch noch nicht zu 100 Prozent symptomfrei war, wird sich die Quarantäne leider noch um einige Tage in die Länge ziehen. Jeder der schon einmal einen Erkältungshusten hatte, weiß wie hartnäckig sich solch ein Husten halten kann.
Tag 16 - 20.04.2020 - Montag
Das Quarantäne-Ende würde heute schriftlich auf meiner Anordnung stehen. Jedoch stehen noch die 48 Stunden mit vollständiger Symptomfreiheit im Raum, die für eine Aufhebung der Quarantäne von Nöten sind. Da sich jedoch trotzdem immer mal wieder ein kurzes Husten oder ein Niesen im Tagesverlauf einschlich, wollte ich nichts überstürzen, und der Vorsicht den Vorrang lassen.
Tag 17 - 21.04.2020 - Dienstag
Mir ging es ähnlich wie am vergangenen Montag. Ab und an noch ein kurzes Husten, hier und da ein Niesen, der Hals kratzt selten noch etwas. Wenn man jedoch den Pollenflug beobachtet, konnten die noch kleineren bestehenden Lappalien vermutlich dem Heuschnupfen zugeschrieben werden. Nach meiner Anordnung zur Quarantäne wäre ich ohne Symptome wieder auf freiem Fuß. Da ich jedoch in einem Beruf der kritischen Infrastruktur tätig bin, muss ich neben den allgemeinen Empfehlung der 48-stündigen Symptomfreiheit des Robert-Koch-Instituts zusätzlich zwei negative Abstriche vorweisen. Auch aus Eigeninteresse. Daher nahm ich Kontakt zum Gesundheitsamt auf und konnte am gleichen Abend zu einem erneuten Test im bereits bekannten Testzentrum erscheinen. Die Testung verlief am heutigen Dienstag jedoch anders wie bei meinem ersten Abstrich. Auch wenn die Menschen in ihrer Freizeit einen tollen Job verrichten, habe ich heute Anlass für etwas Kritik gehabt. Auf dem Vorhof der Testcontainer hatte sich bereits eine längere Schlange mit Wartenden gebildet. Circa zehn andere Menschen warteten vor mir auf das Spiel mit dem Wattestäbchen. Heute war nur ein Testplatz in Betrieb. Genau auf diesen Testplatz hatten alle Wartenden eine optimale Sicht. Da leider kein Sichtschutz vorhanden war und die einstrahlende Sonne für eine bessere Sicht beim Testvorgang genutzt wurde, durfte sich jeder während seinem Test in Richtung der Wartenden drehen, sodass alle Beteiligten bestens das würgende und schniefende Spektakel in aller Ruhe beobachten konnten. Ich wusste bereits, wie sich der Test anfühlen würde. Andere Wartende zogen vor Schreck wahrlich den Kopf in den Nacken und wurden sichtlich von Angst heimgesucht. Psychologisch war das nicht ganz so geschickt. Nun hoffte ich jedoch, dass ich am nächsten Tag eine Nachricht über eine negative Testung erhalten würde.
Tag 18 - 22.04.2020 - Mittwoch
Am heutigen Morgen war ich mit Kopfschmerzen aufgewacht. Ob diese Corona zuzuschreiben waren, blieb fraglich. Ansonsten ging es mir recht gut, wobei ich eine Grundanspannung in mir wahrnehmen konnte. Mittags würde ich das Testergebnis, des am Vortag absolvierten Test, erhalten. Wenn man etwas in sich trägt was dort nicht hineingehört, möchte man dieses Etwas natürlich so schnell wie möglich wieder aus seinem Körper haben. Ich wäre äußerst glücklich, so schnell als möglich am normalen Leben wieder teilhaben zu dürfen. Zudem muss ich eingestehen, dass die andauernde Quarantäne etwas mit einem verursacht, was recht schwierig zu beschreiben ist. Ist es eine Art Lagerkoller? Vermutlich! Das Gefühl, langsam nicht mehr zu wissen, was man Vernünftiges mit seiner langen Zeit am Tag anstellen soll, wirkt auf eine spezielle Art und Weise deprimierend und erdrückend. Mit diesen Hintergründen fiebert man natürlich noch eifriger einer Rückmeldung des Gesundheitsamtes entgegen. Am frühen Abend wurde mir dann jedoch klar, dass sich heute niemand mehr mit einem Ergebnis bei mir melden würde. Die Hoffnung stirbt zuletzt und somit hieß es abwarten bis zum nächsten Tag.
Tag 19 - 23.04.2020 - Donnerstag
Nach der weiteren Rücksprache mit dem Gesundheitsamt wurde mir ein erneutes positives Testergebnis mitgeteilt. Das erklärt vielleicht auch die Kopfschmerzen am vergangenen Tag, sowie das ab und an noch auftretende Kratzen im Hals. 19 Tage nach den ersten Symptomen begleitet mich nun schon das Corona-Virus. Zugegebenermaßen wird die Thematik langsam wirklich zur Durststrecke. Das nur noch zuhause rum sitzen spielt hierbei natürlich auch eine große Rolle in Bezug auf die physische und psychische Verfassung. Bezüglich des zuletzt genannten Punktes, habe ich zum Beispiel die Entscheidung getroffen, vorerst nur noch so wenig Medienberichte wie nötig zu konsumieren. Als Betroffener tun einem die täglich zahlreich erscheinenden Medienberichte nicht gut. Irgendwie muss man sich in so einer Phase auch gewissermaßen selbst schützen. Zu dieser ganzen Thematik gehen nun auch noch meine Schutzmasken zur Neige, mit denen ich natürlich so gut wie möglich meine Mitmenschen schützen muss. Glücklicherweise konnte ich bei einem großen Onlinehändler ein 50er Pack Einwegmasken für einen Preis von unter 20 Euro sichern. Teilweise werden diese Stückzahlen für einen Preis von um die 80 Euro gehandelt. Eine Frechheit! Nun heißt es weiter durchhalten und schauen was die Zeit sonst noch so für Streiche parat hält.
Tag 20 - 24.04.2020 - Freitag
Heute befinde ich mich zehn Tage in offizieller Quarantäne und bin nun bereits 20 Tage vom Corona Virus betroffen. Vom Allgemeinzustand fühle ich mich heute seit den genannten 20 Tagen am besten. Der Hustenreiz ist so gut wie verschwunden und ein inneres Gefühl flüstert mir, dass der Kampf gegen das Virus so gut wie gewonnen ist. Ich hoffe, dass es dabei bleibt. Um solch einen Kampf zu gewinnen, ist es zudem wichtig Menschen im Umfeld zu haben, auf dessen Hilfe man sich im Bedarfsfall verlassen kann. Am heutigen Morgen war ich beim Öffnen der Haustüre besonders überrascht. Ein wirklich sehr netter Corona-Gruß mit einer bemerkenswerten Nicht-Selbstverständlichkeit und den Worten "Ich hab ne Kleinigkeit für dich, dachte das wird dir gefallen" wurde am frühen Morgen an der Haustüre hinterlegt. Für mich alles andere als selbstverständlich und bemerkenswert zugleich. Mit dem Buch „1000 Places To See Before You Die“ sowie einer neuen Ladung Einwegmasken, war ich somit für die nächsten Stunden und Tage bestens aufgestellt. An dieser Stelle gehen natürlich herzliche Dankesgrüße an den netten Schenker.
Tag 21 - 25.04.2020 - Samstag
21 Tage, also drei Wochen nach der ersten wahrgenommenen Symptomatik, würde ich mich am heutigen Samstag als, so gut wie, symptomfrei bezeichnen. Wie man sieht, variiert auch hier die Dauer des Krankheitsverlaufs von Patient zu Patient. Ich bin nun wahrlich erfreut über die Verbesserung und fiebere meinem negativen Testergebnis weiterhin hinterher. Es wäre nämlich dringend Zeit für ein Quarantäne-Ende.
Tag 22 - 26.04.2020 - Sonntag
Auch am heutigen Sonntag geht es mir ähnlich wie am Tag zuvor. Selten musste ich noch husten, ansonsten fühle ich mich gut und fit. Daher freue ich mich zuversichtlich auf den morgigen Test und hoffe natürlich auf ein, für mich, gutes negatives Ergebnis.
Tag 23 - 27.04.2020 - Montag
Heute steht mein dritter Test im Testzentrum des Landkreises an. Hmmmm. Irgendwie begleitet mich heute ein komisches Halskratzen verbunden mit einer verstopften Nase und leichten Kopfschmerzen. Ich hoffe, dass diese leichten Symptome nicht mit dem Corona-Virus in Verbindung stehen. Ehrlich gesagt nimmt mir die Symptomatik ein wenig die Hoffnung auf mein erwünschtes Ergebnis. Der Testabstrich verlief wie gewohnt, einmal in den Rachenraum und anschließend einmal durch das Nasenloch in Richtung menschliches Rechenzentrum. Nun heißt es hoffen...
Tag 24 - 28.04.2020 - Dienstag
Die Nacht war nicht ganz so entspannt wie die Nächte zuvor. Ehrlich gesagt birgt auch noch nach so vielen vergangenen Tagen das Warten auf das erhoffte Testergebnis eine gewisse Grundanspannung. Auch heute begleitet mich noch ein leichtes Halskratzen und leichte Kopfschmerzen. Da ich bis zum späten Nachmittag noch keine Rückmeldung erhalten hatte und wie auf Kohlen zuhause saß, ergriff ich die Eigeninitiative und hielt direkt mit dem prüfenden Testlabor Rücksprache. Nach einem Datenschutzabgleich wurde mir leider erneut mitgeteilt, dass mein Testergebnis weiterhin positiv ausgefallen ist. Ich hatte es bereits geahnt aber ein kleiner Funken Hoffnung war natürlich trotzdem dabei. Nun heißt es noch eine weitere Woche warten und hoffen. Erkundigt man sich über die bestehenden Erfahrungswerte was die anhaltende, nachzuweisenden Dauer des Corona Virus bei anderen Menschen betrifft, stößt man schnell auf mehrere Wochen. Bei einer jungen Dame aus Italien wurde -laut Medienberichten zufolge- das Virus schon 60 Tage lang nachgewiesen und führte in diesem Zeitraum natürlich jedes Mal zu einer positiven Testung. Ich hoffe natürlich, dass es bei mir nicht so lange gehen wird.
Tag 25 - 29.04.2020 - Mittwoch
Noch etwas enttäuscht von der erneuten positiven Testung ging es mir trotz den Umständen gut. Leider war immer noch ein leichtes Husten gepaart mit leichten Hals- und Kopfschmerzen vorhanden. Da sich die genannte Symptomatik nun bereits schon einige Tage ohne sichtliche Besserung aufrecht hielt, ging ich zwischenzeitlich von einem hartnäckigen Restverlauf aus. Daher unterstützte ich mein Immunsystem kontinuierlich weiter, mit Hoffnung auf baldige Besserung.
Tag 26 - 30.04.2020 - Donnerstag
Auch am 26. Tag hielten sich die Symptome ohne großartige Besserung wie zum Vortag. Die Abstände der wechselnden Symptomatik erschienen mir vielleicht etwas größer werdend. Vielleicht wäre es aber auch mal an der Zeit seine Symptome nicht den ganzen Tag über genauestens zu beobachten ;).
Tag 27 - 01.05.2020 - Freitag
Wir schreiben den 1. Mai 2020. Beobachtet man die veröffentlichten Zahlen auf dem Online-Dashboard des Robert-Koch-Instituts, sind die Zahlen der Infizierten und der Neuinfizierten stark rückläufig. Gegenteilig steigen die Zahlen derer, vom Virus wieder genesener, stark an. Wenn das nicht einmal gute und vor allem hoffnungsvolle Veränderungen sind. Nun wird es Zeit, dass auch ich die Statistikspalte wechsle. Dies geht jedoch nur mit einer absoluten Symptomfreiheit, die auch am heutigen Tag leider ausblieb. Es wollte sich zu den vergangenen zwei Tagen einfach nichts verbessern.
Tag 28 - 02.05.2020 - Samstag
Der heutige Samstag war gut, sogar sehr gut! Am Abend würde ich mich sogar als symptomfrei betiteln. Es zeigte sich zwar noch selten ein kleiner Husten, dieser entsteht aber sicherlich dadurch, dass aus meinen Bronchien noch gewisse Abfallprodukte nach draußen transportiert werden wollen. Ich hoffe, dass ich das nun ohne Ekelfaktor umschrieben habe ;). Somit kann der 48-Stunden-Countdown in Richtung Freiheit beginnen. Klasse wäre es natürlich, wenn das am Dienstag erwartete Testergebnis mein Empfinden hinzukommend unterstreichen würde.
Tag 29 - 03.05.2020 - Sonntag
Meine Bronchien befreiten sich weiterhin, auch wenn eher etwas schleppend, von den bereits am Vortag beschriebenen Abfallprodukten. Gelegentliche Inhalationen sollten hierbei noch ein wenig unterstützen.
Ansonsten fühle ich mich gut und freue mich am morgigen Montag meinen vierten und hoffentlich letzten Abstrich auf COVID-19 ablegen zu können.
Tag 30 - 04.05.2020 - Montag
Da es mir in den letzten Tagen gut ging und sich keine Corona-Symptome mehr gezeigt hatten, beantragte ich beim örtlichen Ordnungsamt die Aufhebung meiner Quarantäne. Ich war wieder ein freier Mann! Am Nachmittag ging es dann erneut zum Testzentrum des Landkreises um nun endlich auf eine negative Testung zu hoffen.
Tag 31 - 05.05.2020 - Dienstag
Am Vormittag erreichte mich genau 31 Tage nach meiner ersten aufgetretenen Symptomatik eine E-Mail des Gesundheitsamtes: "Wir teilen ihnen mit, dass Ihre Testergebnisse auf das Corona-Virus SARS-Cov-2 negativ ausgefallen sind". Erleichtert schließe ich hiermit mein Tagebuch und wünsche Euch dort draußen alles Gute. Bleibt vor allem gesund...!