Wo früher im kalten Krieg eine Abhörstation der Amerikaner betrieben wurde, findet sich heute ein zurückgelassener Ort, der für Künstler aus aller Welt eine beliebte Plattform bietet. Begibt man sich als Besucher heraus aus der Berliner Innenstadt, bis hin zum Grunewald, trifft man auf den Berliner Teufelsberg. Hier bieten die Überbleibsel der Abhörstation verrückte Lost Places mit unterschiedlichster Straßenkunst, die sich in dieser Kombination zu einem aufregenden Abenteuer-Trip entwickeln können.
Zugegebenermaßen war der Berliner Teufelsberg vor meinem längeren Aufenthalt in Berlin ein unbekannter Zeitgenosse. Als wir auf 30 Meter Höhe im Drehleiterkorb vom Prenzlauer Berg über die Hauptstadt blickten, machte mich ein Kollege auf die, in der Ferne sichtbaren und zugleich seltsamen, Gebäude aufmerksam. Die Architektur machte mich neugierig und nach einigen Erzählungen meiner Berliner Kollegen und diversen Recherchen im Internet war für mich klar diesen Ort vor meiner Abreise besuchen zu müssen. Begibt man sich aus der pulsierenden Innenstadt ca. 20 Kilometer in Richtung Westen, gelangt man nach dem Berliner Funkturm an den Grunewald im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Im Forst Grunewald befindet sich der Teufelsberg. Der Teufelsberg ist ein Trümmerberg mit einer Höhe von rund 120 Metern über dem Meeresspiegel. Somit ist der Teufelsberg die zweithöchste Erhöhung des Stadtgebiets Berlin. Auf dem Teufelsberg befindet sich eine ehemals im kalten Krieg von den Amerikanern genutzte Flugüberwachungs- und Abhörstation. Als Relikt des kalten Krieges bietet die alte und ehemalige Abhörstation der US-Streitkräfte eine einzigartige Historie. Heute ist die ehemalige Einrichtung eine der größten Street Art Galerien der Welt. Noch heute befindet sich die eher ungewöhnliche Architektur auf der Berliner Erhöhung und bietet Künstlern aus aller Welt eine beliebte Plattform. So beliebt wie bei den Künstlern ist dieser verlassene Ort auch bei seinen Besuchern, neben den Sightseeing-Hotspots der Innenstadt, eine beliebte, bunte und aufregende Abwechslung. Wer somit auf Lost Places in Kombination mit bunter Straßenkunst und einer gewissen Geschichte steht, kann den Besuch des Teufelsbergs zu einem ganz spezielleren Abenteuer-Trip aufleben lassen.
So machte auch ich mich an einem grauen Berliner Nachmittag raus aus der Innenstadt. Um den Teufelsberg standen unterhalb der Erhöhung verschiedene und zum Großteil kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Hoch zum Eingang der ehemaligen Abhörstation, gelangt man nach einem kurzen Fußmarsch über die verschiedenen Waldwege. Am Eingang angekommen, kostet der Eintritt auf das Gelände pro Person 8,00€, sowie für Studenten und Schüler mit gültigem Studenten- oder Schülerausweis 6,00€. Da auf dem Gelände nicht überall eine Stromversorgung gewährleistet werden kann, ist das Bezahlen per Karte nicht möglich. Daher solltet ihr bei einem Besuch der Anlage Bargeld in der Tasche haben. Der Besuch des Teufelsbergs war für mich mein erster Besuch an einem Lost Place, was den Besuch noch ein Stückweit interessanter machte. Hinter jeder Ecke gab es hier etwas Neues zu entdecken. Neben der völlig unbekannten und wirklich abgespacten Architektur zauberten die verschiedenen Künstler aus aller Welt wirkliche Hingucker an die Wände dieses verlassenen Ortes. Über eine außen liegenden Treppe gelangten wir im Laufe unseres Besuchs auf das Dach des Hauptgebäudes der Abhöranlage. Hier waren die Kugelförmigen Search-Tower ein absolutes und irgendwie auch etwas gruselliges Highlight. Vom Dach der Abhöranlage hatte man neben den zahlreichen Entdeckungen auch einen schönen Ausblick auf die, in der Ferne liegenden, Hauptstadt. Wie ihr meinem Bericht entnehmen könnt lohnt es sich definitiv dem Teufelsberg einen Besuch abzustatten, um am Rande der Hauptstadt vielleicht ein nicht ganz so typisches Highlight Berlins zu besuchen. Weitere Informationen über den Teufelsberg findet ihr zudem auf der offiziellen Homepage, die ich euch hier gerne verlinke: www.teufelsberg-berlin.de
Auf dem Berliner Teufelsberg trifft Street Art auf die ehemalige US-Abhörstation
Ansprechende Straßenkunst
Große Flächen bieten Künstlern aus aller Welt eine Plattform
Berlin liebt DICH
Angekommen in den Vierundsiebziger
In den Bann ziehende Details
Monkey Art
Hinter jeder Ecke wartet ein neues Kunstwerk darauf entdeckt zu werden
Es geht wohl kaum bunter...!
Graffitis wohin das Auge reicht
Auf dem Dach der ehemaligen Abhörstation
Eine alte Radarkuppel mit Weitblick auf die Hauptstadt
Eine verfallene Radarstation zum ehemaligen Zweck der Spionage
Wenn bunte Kunst auf düstere Geschichte trifft
Space Art
Stylisch, kunstvoll und sehenswert zugleich
Hier findet ihr den Berliner Teufelsberg in violett markiert
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